Antje Kröger | Fotokünstlerin

Wald(krieg)Frieden

Posted by on Apr 19 2023, in Mensch

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KONZEPT: Antje Kröger / FOTOGRAPHIE: Antje Kröger, Tobias Crain


Da gibt es Räume, die füllen einem das Herz. Da gibt es Räume, die erinnern einen an erfüllende Lebens-Zeiten. Da gibt es Räume, die richten den inneren Kompass auf Frieden aus. Solche Räume braucht wohl jedes Geschöpf. Dabei spielt es gar keine Rolle, wie breit, lang, hoch dieser Raum ist. Wichtig ist nur dieses Gefühl von Fülle, von Zufriedenheit für den Moment. Diese Art von Raum kenne ich. Für mich existiert er an verschiedenen Orten auf dem Planeten. Dieser Ort kann durch sich selbst heraus strahlen oder er ist eine Melange aus geografischen Koordinaten und Mensch. Immer, wenn ich solch einen Raum betrete, schreit das Ich nicht mehr nach einem Mehr, sondern ist mit dem Status Quo zufrieden. Kein Verlangen nach Zukunft. Nach Außen-Raum-Kommunikation. Sein in Zeit und Raum, mit Körper, Geist und allem andren, das mich so ausmacht.

Dieser Raum ist neu in meinem Leben. Erst vor Kurzem, an der Schwelle zum Frühling, entdeckte ich diesen zusammen mit M. Nun trägt dieser Raum auch seinen Namen, ein Novum. Der M.-Turm. Das forderte M. ein.

Schon ein paar Mal war ich in der Vergangenheit in der Nähe dieses Holzturmes. Doch sehen konnte ich ihn einfach nicht. Er versteckte sich im und unter dem Laubkleid der umstehenden Bäume. Doch zu diesem Zeitpunkt rahmten ihn nur noch Skelette ein, so konnte ich ihn wahrnehmen. Der M.-Turm war sofort ein Raum in meinem Leben. Gar nicht gefragt, einfach gefühlt. Den liebsten Menschen musste ich sofort davon erzählen oder sie hinführen. Zum Turme mit dem M. Ich führte auch meine klobige Großformatkamera an diesen Ort. Das erste Mal fotografierte sie außerhalb des Ateliers für mich. Ein spannendes Experiment. Da saß ich also, innerhalb des Turmes, mit dem lichtundurchlässigen Wechselsack und schob immer wieder neue Papiere in die Kassetten. Das ist analog handwerkliche Fotografie – wie aus einer anderen Zeit. Langsam, aufwendig und überraschend. Als es innerhalb der Kamera qualmte, war mir klar, dass so ein offenblendiges Objektiv auch ein Feuermacher sein kann, wenn nur die Sonne genug Kraft auf unseren Planeten schickt. Aber warum nun Krieg? Vermutlich war der Turm ein Spähpunkt einer spektakulären Schlacht oder eines Krieges danach? Nun denke ich mir, dass er endlich seinen Frieden gefunden hat und das Efeu beispielsweise um das Holz winden lässt, um wieder Teil eines Friedens zu werden.


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