Antje Kröger | Fotokünstlerin

Tscheburaschka

Posted by on Mrz 03 2024, in Mensch, Welt

Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger

Ich erinnere mich genau an den Moment, als ich dich das erste Mal erblickte. Es war ein Uhr nachts, gerade war ich in deiner Stadt angekommen, gerade war ich mit meinem großen Körper und meinem großen Koffer und Armine, die dich schon als Kind liebte, mit dem heruntergekommenen, engen Fahrstuhl in den 9. Stock meines neuen Zuhauses auf Zeit gehievt worden. Neugierig trat ich durch die stählerne Tür, der Flur war hell erleuchtet. Meine Schuhe zog ich müde von den schweren Füßen, stellte sie ab. Da sah ich dich, auf einer nicht sehr hohen Garderobe stehen/sitzen, neben dir der Elefant. Duo Infernale. Sofort war ich wieder Kind. Ich wusste, ich kenne dich, aber eher so verschwommen, undeutlich. Müde folgte ich Armine, die mir mein Zimmer zeigte. Schnell schlief ich ein in dieser Nacht.

Am Morgen wurde ich geweckt, Baustellenlärm und Sonne. Zügig stand ich auf, zog die schönen Gardinen beiseite, öffnete das Fenster und ließ mich überwältigen von dieser Aus-Sicht, ich sog die Luft erst durch Nase, dann durch den Mund ein: Du riechst und schmeckst nach Feuer, neuer Ort. Ich erinnerte mich an dich, öffnete meine Zimmertür, wackelte Richtung Küche, in der Armine saß. Sie fragte ich nach dir. Auf meinem Handy zeigte ich Armine den Monchhichi meiner Kindheit, den ich auch heute noch beschütze. Armine nannte mir deinen Namen: Tscheburaschka (Чебурашка). Das Wesen, das fällt. Oh, wie charmant. Oh, wie fadenreich das Leben. Schon als Kind war ich eine Hinfallerin und Trotteline. Dagegen war nichts zu machen. Immer wollte alles umfallen in meiner Nähe oder hinunterfallen oder kaputtgehen, einschließlich mir selbst.

Ich fühlte mich zu dir, Tscheburaschka, hingezogen. Jeden Tag, wenn ich wieder durch die Eisentür trat, begrüßte ich dich und bewunderte deine niedlichen Ohren, du Wesen, das 1966 in der Sowjetunion geboren wurde. Am liebsten hätte ich dich eingesteckt in meinen Koffer, kurz spielte ich schon mit dem Gedanken … Aber das ging natürlich nicht. Du gehörst in Armines Leben, in Armines Arme und in Armines Herzen. Nur ein paar Momente entführte ich dich in die Sonne meines Zimmers.


Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka
Tscheburaschka-Aktfotografie-AntjeKroeger
Tscheburaschka

Werbung

NÄCHSTER FOTOWORKSHOP

Comments

Trackbacks and Pingbacks


Reply