Menschenfotografie im Atelier und auf der Straße, drinnen und draußen, innen und außen
Termin: 19. / 20. Oktober 2024 & 15. / 16. März 2025
Zwei-Tagesworkshop: 490 Euro
Inklusive: Programm, Kaffee und Tee, Snacks, Mittag am Samstag
Anmeldung: fotos@antjekroeger.de
PROGRAMM
Samstag von 10 bis 17 Uhr
Sonntag von 10 bis 17 Uhr
In diesem Workshop arbeiten wir einen Tag lang in meinem Atelier: Porträt, Inszenierung, Theorie zu Gestaltung, Licht, Kreativtechniken – wir erschaffen gemeinsam Menschenbilder in der Gruppe und einzeln, vom schlichten Porträt bis zu aufwendiger Inszenierung. Was ist möglich im begrenzten Raum? Wie finde ich Themen für meine Inszenierung? Wie leite ich den Menschen vor meiner Kamera an? Du setzt dich selbst ins (fotografische) Licht: die Spiegelung als Tatsache? Wer bin ich, wer ist mein Gegenüber? Was will ich erzählen, darstellen, zeigen? Warum mag ich etwas abbilden, ausdrücken? Wer soll vor meine Kamera treten? Warum ist die Kamera mein Medium? Warum stellt sich jemand davor? Denke ich oder sehe ich oder gar beides? Hintergründe, Accessoires, Kleidung, all das spielt eine Rolle, darüber muss ich mir klar sein. Und dann noch das eine so wichtige Thema: Wie finden Menschen zu mir, mit denen ich inszenieren kann? Den anderen Tag verbringen wir auf der Straße. Straßenfotografie klingt im Englischen irgendwie poetischer: Streetphotographie. Gemeinsam wird es uns nicht um „Schnappschüsse“ und „Knipsen“ gehen. Auch auf der Straße arbeiten wir konzeptionell. Von mir könnt ihr erlernen, wie genau das funktioniert. Wir werden uns bewegen und (ab)warten. Aufgaben und Gruppenarbeit erwarten euch. Wir verbringen unsere Zeit zusammen mit anderen Menschen im öffentlichen Raum. Mut, Schnelligkeit, Geduld, Ideenentwicklung, Vorausahnen, der richtige Moment, Beobachten, Hinsehen, Hinspüren … ICH im öffentlichen Raum. Was kann ich schon sehen? Was kann ich schon fühlen? Wem begegne ich? Welche Räume suche ich auf? Welches Thema möchte ich „auf der Straße“ umsetzen? Kenne ich die Regeln der Straße und die Rechte des Fotos im öffentlichen Raum? Was traue ich mich auf der Straße? Welche Motive ziehen mich an? Welche Motive stoßen mich ab? Welche Technik benutze ich auf der Straße und warum? Wir stellen uns allen diesen Fragen. Einen Tag lang.
Mich fragte mal jemand, wie ich meine Fotografie beschreibe. Menschlich. Die Antwort fand schnell heraus aus mir. Humanismus. Meine Utopie. Ich versuche, alle Facetten des Lebens abzubilden, dabei beschränke ich mich nicht auf ein Thema…Ich beschränke mich auch nicht auf Räume, auf Zeit, auf Sujets. Das, was dem Menschen oder den Menschen begegnet, begegnet auch mir. Ich arbeite im Atelier, genauso wie im öffentlichen Raum. Ich arbeite laut und leise, ich inszeniere, beobachte, erzähle. Fast nichts Menschliches ist mir fremd. Manchmal bin ich während meiner Reisen wochenlang auf der Straße unterwegs, manchmal hänge ich im Atelier herum und erschaffe neuen Raum für die nächsten „fotografischen“ Geschichten. Manchmal entdecke ich meinen Hang zur Natur und möchte eine fotografische Menschenidee in dieser umsetzen. Mensch, Raum, Inszenierung, Moment, innen & außen, öffentlicher & privater Raum, nie eine reine Abbildung, immer meine Interpretation …
Ich gebe seit vielen Jahren Fotoworkshops. Oft begegnete mir, dass Menschen zwar ihre Kameras bedienen konnten, aber keine oder wenige Gestaltungsregeln kannten oder gar anwendeten, sich nicht mit Design, Komposition, Farbe, Symbolik und Ikonographie, Themen theoretisch auseinandersetzten. Die meisten versuchten, die Kamera zu beherrschen, während dieses Vorhabens ignorierten sie (ihre eigenen) Ideen und bewusstes Sehen. Sie fotografierten irgendwie intuitiv, ohne darüber nachzudenken, warum sie wie bestimmte Motive verewigen wollten. Doch irgendwann stößt auch Intuition an ihre Grenzen. Wichtig wird dann: Die genaue Beobachtung – das erzählerische Potenzial von Gesten, Blicken und Haltung. Der Fotograf im Bild – welchen Einfluss hat meine persönliche Haltung auf die bildnerische Deutung des Motivs? Wie gehe ich damit um? Von der Idee zum Bild – was will ich sagen und wie gelingt mir das (auch technisch)? Wir wollen uns in diesen zwei Tagen annähern. Einem so großen Thema. Der Menschenfotografie.