Antje Kröger | Fotokünstlerin

Über die Fotografin und Fotokünstlerin

"Jedes meiner Bilder ist auch ein Selbstporträt."

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Fotokünstlerin Antje Kröger

Sie ist eigen.artig

„Fotografieren bedeutet für mich mehr als nur die Kamera zu bedienen. Ich erschaffe einmalige Situationen und Momente mit einem einfühlenden Blick hinter die Fassade. So entstehen komplexe Bilderwelten, in denen man mehr sehen kann als das, was auf den ersten Blick erscheint. Entdecke Dich und lass Dich von mir fotografieren. Ich kopiere keine anderen Werke, ich werde für MEINE Bildsprache gebucht oder eben nicht. Da bin ich rigoros.“

Antje Kröger, geboren in den späten 1970ern in Norddeutschland, aufgewachsen in DDR und dem vereinigten Deutschland, Studium der Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaft und des Journalismus‘, beruflich tätig als Fotografin und Fotokünstlerin. Sie fotografiert Porträts und Akte, wird von Musikern, Schauspielern und anderen Künstlern gebucht. Sie gibt Fotokurse und Workshops.

Offenbarung

„Ein Wort mit schwerem Nachklang. Dennoch, die Protagonisten vor meiner Kamera offenbaren sich, lassen ihre Hüllen fallen, sind ’nackt‘, obwohl sie manchmal auch keine Kleidungsstücke ablegen. Porträt-, Akt-, Kunst- und Künstlerfotografie sind die Genres der Fotografie, durch die ich mich bewege. Egal ob Inszenierung, Beobachtung, Reportage oder Dokumentation, im Vordergrund meines künstlerischen Schaffens steht der Mensch mit all seinen Emotionen, verschiedenen Facetten oder auch Gesichtern. Die Fotografin Diane Arbus sagte einst einen sehr klugen Satz: ‚Fotografie ist ein Geheimnis über ein Geheimnis.‘ Auch die Fotografin Sarah Moon zitiert diese Worte gerne in Interviews. Ich schätze diese beiden Künstlerinnen sehr und sehe sie als meine Vorbilder und als Wegbereiterinnen der weiblichen Fotografie. Ich beherrsche die Technik meiner Arbeitsmittel, dennoch liegt mein Focus immer auf der Kommunikation mit meinem Gegenüber, im Schaffen intimer Momente und dem Herausarbeiten einer Ästhetik mit eigener Handschrift.“Wenn jemand zu mir sagt, dass ich ‚anders‘ fotografiere und sehe, fühle ich mich auf meinem Weg bestätigt, denn Bilder sind neben der Musik die große Leidenschaft meines Lebens.“

 

„Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst.“ Albert Camus

 

Ich bin Künstlerin, Denkerin, Freigeist, Provokateurin, Frau. Diese Worte kann man getrost auch durcheinander schütteln, es gibt da keine Hierarchie. Mein Medium ist das Bild, das (unbewegte) Bild, dennoch mag ich nicht sagen, dass ich Fotografin bin. Dieser Begriff ist verbunden mit dem Zeitgeist von Werbung, Porträt, Hochzeit oder dem Narzissmus der Selfie-Touristen.

Meine Bilderwelten dagegen fallen aus dem Rahmen. Sie sind nackt (oft!) und/oder berichten von mir. Die Kunst bestimmt mein Leben, ich bin meine Kunst, ich verdichte mein Leben so, dass die Kunst der Hauptmotor ist, sie gibt die Richtung vor, sie lässt mich trauen, gibt mir unendliche Kraft und Stärke und manchmal auch den nötigen Größenwahn.
In meiner Kunst spielt die Inszenierung eine große Rolle. Aber ich lasse dem Zufall Raum, sodass er zu mir kommen und ich ihn so in die Inszenierung einbauen kann. In der Inszenierung selbst habe ich oft nur eine verschwommene Vorstellung vom genauen Prozess. Mein fotografisches Gegenüber und ich sprechen über die Grundidee, dann synchronisieren wir unseren Atem und ich gebe den Raum frei für all‘ das, was passieren will. Für beide Seiten gilt: sich einlassen.

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Alles beginnt mit dem, was nicht zu sehen ist. Was zu sehen ist, sieht jeder. Auf Blick Nummer Eins. Wer wahres Interesse hegt, der blickt tiefer. Spätestens mit Blick Nummer Zwei. Ihm oder ihr offenbart sich das, was ich andeute, manchmal auch deutlich mache. Es geht mir um eine Sichtbarmachung für diejenigen, die imstande sind, tiefer zu blicken.

Das ästhetische Auge ist meine Magnetnadel im Kompass für das Leben. Die Sicht mag trübe sein, doch der Blick sieht klar. Ich folge dem, was ich „sehe“, es offenbart sich meinem Auge ganz. Leben und Körper, beider Zusammenspiel, das ist die Essenz, aus der meine Kunst erwächst, Triebe entwickelt und sprießt. Jeder Körper hat seine Geheimnisse, seine Wunden, seine Fehler. Jeder Körper versucht, all das zu verstecken, zu beseitigen, zu schönen. Jeder Körper ist einzig, endlich, ehrlich. Als fotografische Künstlerin zeige ich den Alltagsgegenstand Körper als Kunststück. Jeder Körper ist menschengemachte Kunst. Meine Kunst ist, in diesen mir fremden Körper zu gleiten, dort zu sehen/fühlen/spüren, was ihm innewohnt an verborgenem, verbogenem, vergorenem. Mit dem Körper hält das Leben in meine Kunst Einzug. Denn das Leben ist das, was den Körper benutzt, zeichnet, formt. Das Leben belebt. Das Leben erlebt. Das Leben überlebt. Aber auch zusammensinken kann, verdorren kann, kämpfen kann – ES. Kämpfen um das Leben, kämpfen für das Leben, kämpfen mit dem Leben. Ein Ring entsteht. KÖRPER – LEBEN – KUNST. Er umfriedet die Grenzenlosigkeit dieses Triumvirats.

Inspiration ist Berührung. Je tiefer, umso besser. Inspiration ist Findung. Die Wachsame stößt auf Inspiration. Inspiration ist Erfahrung. Die Geschichte ist eine einzige Inspiration. Inspiration ist Arbeit. Stetes Erkennen von Themen und Sujets auf allen Wegen. Inspiration ist Offenheit. Nichts, was meiner Wege kommt, wird abgewiesen. Alles wird eingesogen, verarbeitet und verwertet – ausgeatmet, ausgespuckt. Und was gerade nicht infrage kommt, beiseite gelegt, bis seine Zeit herangereift.

Die Zusammenarbeit beginnt lange vor der ersten Pose. Ein intensives Kennenlernen ist Voraussetzung für alles Weitere. Ich erkunde den Menschen, höre zu, schaue an, beobachte. Wer bist du, Mensch? Mein Interesse öffnet das Tor. Wenn der Mensch bereit ist, es zu durchschreiten; das kann durchaus schwer sein, werde ich „sehen“, vielleicht sogar erkennen. Dann ist das Fotografieren wie eine Séance. Mensch, Fotoapparatur und ich entwickeln einen Fluss, an dessen Ende Kunst entsteht, die bewegt. Aus Zusammenarbeit wird Zusammenspiel.

Ich fordere meine Modelle! Ich will Intensität, Glaubwürdigkeit, Haltung. Ich akzeptiere ihre Schwächen, aber kein Getue und Gehabe. Ich verlange Konzentration, Mitdenken, Auffassungsgabe. Ich lasse Raum für eigene Interpretationen und Auslegungen im Rahmen meiner Kunst. Ich fordere Resistenz, Resilienz, Resonanz. All das kann ich deshalb verlangen, weil ich bereit bin, selbiges auch vor und hinter der Kamera zu leisten.

Meine Themen kommen aus mir! Anders geht das nicht. Die Begleiter auf dem Weg meines Lebens verarbeite ich immer irgendwie künstlerisch. Sie waren schon in mir angelegt, überkamen mich in frühester Jugend oder kreuzten meine Bahnen später. Aber immer sind sie ein Konglomerat aus Gefühlen, Ansichten und Ideen. Teilweise trage ich diese lange in mir, wälze und forme sie. Manchmal aber müssen sie auch roh und ungefiltert raus, ungedacht & ungemacht.

Text: Tobias Crain

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Fotokünstlerin Antje Kröger

Name: Antje Kröger

Alter: Geboren im Jahre der Tode von Mao Zedong & Fritz Lang

Zuhause in: Geboren in der Ernst-Barlach-Stadt, Jugend verlebt in einer norddeutschen Brau-Metropole, seit 25 Jahren lebhaft in der zweitgrößten DDR-Stadt

Was fotografierst du?: Das Leben in der Kunst – Kunst im Leben – Künstlerleben & Lebenskunst

Seit wann?: Die Fotografie and me feiern bald Silberhochzeit

Wie bist du zur Fotografie gekommen?: Während meines Studiums der Journalistik bemerkte ich, dass das Bebildern der Artikel in einer Tageszeitung auch gern künstlerischer sein kann; von diesem Zeitpunkt an war es noch ein Stück Weg …

Was sind deine wichtigsten Handwerkszeuge?: Der Mensch vor der Kamera & (seine) Geschichte(n) & meine Denke & mein Fühlen

Beschreibe deine Fotografie?: Warum beschreiben, wenn sie doch viel besser zu sehen ist?