Antje Kröger | Fotokünstlerin

Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien

Posted by on Jan 22 2024, in Mensch, Workshop

Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien

Fotos. Antje Kröger & P. TH.

Stolpern oder kriechen? Oder einfach üben und wie eine Braumeisterin die besten Rezepte für die neuen analogen Prozesse finden? Das kreative zweitausendvierundzwanzig will (noch) nicht richtig in Fahrt kommen, thematisch zumindest. Es fällt mir ziemlich schwer, das Thema des letzten Jahres loszulassen. 1923 war so ein Reichtum, lange habe ich nicht geschafft, alles abzuarbeiten, was hätte noch Raum einnehmen können. Nun bin ich da in 2024 und kann mein neues Jahresthema noch nicht spüren. Bereits seit letztem Oktober hatte ich Ausschau gehalten, und ziemlich schnell „JA“ gesagt, als DAS Thema mir begegnete. Theoretisch ist ES also schon da, liegt vor mir in großen Lettern, aber im Herzen hat’s sich noch nicht eingenistet. Und so lasse ich meinem neuen Jahresthema die Zeit und den Raum, um sich in Ruhe zu entfalten, größer und wichtiger zu werden, damit ich hoffentlich bald anfangen kann, mit ihm zu arbeiten. Bis dahin lerne und lehre ich.

Bereits in der Weihnachtszeit starte ich mein Projekt mit der Filmsuppe, nachdem ich in den Herbstmonaten des letzten Jahres die C-41-Entwicklung von buntem Filmmaterial erlernt hatte. Solange ich denken kann, entwickle ich meine schwarz-weißen Filme selbst und mache Fotoabzüge in der dunklen Kammer. In meinen 20ern verbrachte ich mehr Zeit in der Dunkelkammer, als woanders, privat und journalistisch. Aber immer nur schwarz/weiß. Ich dachte sogar in Schwarz und Weiß und träumte farblos. Wirklich wahr. Nun aber endlich die Welt auch in analogen bunt aus eigener Hand. Die Gründe waren banal. Da lagerten im Kühlschrank noch ziemlich lang abgelaufene Filme. Die wollte ich keinem Labor überlassen. Und das mit den „günstigen“ Laboren dauert immer ewig und drei Tage, Warten gehört nicht so zu meinen Stärken. Kaufte ich mir einen Temperatur-Zauberstab, denn die richtige Temperatur spielt bei der Color-Entwicklung eine essenzielle Rolle und legte los. Denn wie der Zufall es mochte, die passende Fotochemie hatte ich schon lange zu Hause. Zauberei. Die ersten sechs Filme funktionierten. Sie waren etwas zu dunkel fotografiert, denn wie ich lernte, hinterlassen die vielen Jahre ihre Spuren in der Beschichtung, das Material braucht vielviel mehr Licht während des Fotografierens. Aber das war nicht so wichtig. Als die Filmstreifen da so auf der Leine hingen, war ich schon ziemlich zufrieden. Nun wollte ich noch mehr. Gierig, wie ich bin. Die Filme sollten vor dem Belichten in der Kamera in einer Filmsuppe baden/kochen. Ich ließ die Filme etwa zwei Wochen auf meinem Kachelofen trocknen.

Beim nächsten Versuch fotografierte ich erst, bevor ich die Filme in der Suppe schwimmen ließ. Anschließend legte ich sie bei voller Power auf die Gastherme. Merkregel: Niemals wiederholen. Alles Plastik mag nicht so hohe Temperaturen. Der Film verschmolz wohl an der ein oder anderen Stelle und ergab viel kaputtes Material. Einfach etwas Warten. Drei, vier Tage an einem mittelwarmen Ort reichen völlig aus, um den Film fast getrocknet auf die Entwicklungsspule aufzuwickeln.

Probieren geht über Studieren. So könnte ich meinen Januar des noch frischen Jahres wohl übertiteln. Auch mit meinen Papiernegativen probierte ich ein wenig herum. Schablonen, Farbbesprühungen vor dem Belichten. Alles für Einzelstücke, die so nie wieder herstellbar sind. Ich vertraue dem Zufall. Dass er mir auch in der Zukunft weiter Geschenke bereiten wird.


Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien, Foto: P.T.
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Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien, Foto: P.T.
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien, Foto: P.T.
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien, Foto: P.T.
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien, Foto: P.T.
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
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Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien
Filmsuppe und andere analoge Fotografie-Spielereien

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