Antje Kröger | Fotokünstlerin

Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)

Posted by on Jan 19 2023, in Mensch

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1923 // 2023


Am 1. Januar 2023, das Jahr war erst wenige Stunden alt, stand sie am Grab der Großmutter. Martha. Marta, die das „h“ einfach strich aus ihrem Leben. Marta. Deren Hochzeitskette sie an besonderen Tagen um den Hals hängte, um Omama nahe zu sein. Marta, die 1923-geborene. 100 Lebens-Jahre würde Marta 2023 feiern, wenn nicht der Tod dazwischen gekommen wäre in den frühen Stunden eines 1. Januars vor fast zwanzig Jahren. Damals wurde sie geweckt durch das Telefon, Silvesternacht-verkatert horchte sie erst den sanft verlustigten Worten des Onkels. Danach lag sie bewegungslos da und schrie. Mehrere Stunden dauerte dieser Zustand an bis die guten Menschen aus ihrem Schutzraum sie beruhigen konnten. Damals breitete sich der Schmerz wie ein bleierner Schleier über sie aus und blieb ein paar Jahre. Sie kannte den Schmerz. Seitdem sie ein kleines Kind war. Aber dieser Schmerz war anders. Er schoss bis tief ins Mark. Eine Liebe starb. Vor ihren Augen. Eine Liebe, die vom ersten Tag ihrer Geburt liebte und liebte und liebte und sie beschützte. Eine Liebe, die andere starke und wichtige Lieben überlebte (denn ihr Vater war schon viele Jahre vorher dem Ruf des Todes gefolgt!) Eine Liebe, die es prägte, ihr System von Werten und Normen und die sie selbst lieben lehrte.


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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)

Das Radio wurde in den frühen 1920er Jahren von Erfindern unabhängig voneinander entwickelt. Einer der bekanntesten war der Italiener Guglielmo Marconi, der 1901 das erste funktionierende Radiosystem baute. 1923 fügte der amerikanische Erfinder Lee de Forest das „Audion“-Tube hinzu, was die Übertragung von Stimmen und Musik ermöglichte und so das moderne Radio begründete. Im Januar 1923 wurde in Deutschland die erste regelmäßige Rundfunkübertragung ausgestrahlt, die von der Berliner Funkstunde übertragen wurde. Es war eine der ersten regelmäßigen Hörfunksendungen in Deutschland und hatte eine große Zuhörerschaft. Im Laufe des Jahres 1923 wurden weitere Radiosender gegründet, darunter der Sender Hamburg und der Sender Frankfurt, die alle regelmäßige Rundfunkprogramme ausstrahlten. Radio war zunächst eine private Angelegenheit, erst 1929 durch die Einführung des Reichs-Rundfunk-Gesetzes wurde die Kontrolle des Staates über den Rundfunk und damit auch über das Radio festgelegt.


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Audrey Hepburn, Jeanne Moreau, Ingrid Bergman, Doris Day, Ingmar Bergman, Vladimir Nabokov, Jean-Paul Sartre, Günter Grass, Ann Miller, Diane Arbus, Helmut Schmidt, 1923-geborene.

1923 in Deutschland. Jahr der Inflationsspirale, Schicksalsjahr, Ruhrkrise, Jahr des Hitler-Putsches. Ein Jahr voller politischer und gesellschaftlicher Veränderungen, Krisenjahr, Dauerrausch, Totentanz, Jahr der Deutschen Oktoberrevolution mit dem Marsch auf Berlin.


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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)

Marta wurde im April 1923 geboren. Ein großer Bruder erwartete das Mädchen schon mit Neugier. Die Familie lebte in einem kleinen Dorf zwischen Brandenburg und Mecklenburg, Berlin 150 Kilometer entfernt. Vater Emil war Bürgermeister, erster Autobesitzer im Dorf, Großbauer. Mutter Agnes hielt die Familie zusammen. Ihre Liebe war groß. Insgesamt wurden acht Kinder geboren. Fünf überlebten die Kindertage. 1938 und 1940 starben Emil und Agnes, beide Jahrgang 1891, er „ging ins Wasser“, ihr Blut vergiftete. Die fünf Geschwister stützten sich gegenseitig, überlebten so die Wirren dieser deutschen Kriegs-Zeit. Marta verliebte sich noch sehr jung in einen Piloten. Sie traf ihn beim Tanz. Er verschwand aus ihrem Leben so schnell, wie er gekommen war. Es blieb nur die Liebe in Gedanken, fast 60 Jahre lang. Kurz vor ihrem Tod berichtete sie der Enkeltochter davon.

Marta flüchtete nach Mecklenburg. Traf und heiratete Benno, gefallener Wehrmachtssoldat mit stalinistischen Erinnerungen und später Journalist mit Hang zur Flasche und dem Klimperkasten. Sie lernten die Liebe, denn ihre Liaison wurde arrangiert. Sie gebar drei Kinder (2 x weiblich, 1 x männlich). Marta redete nicht viel über den Krieg und den Tod der Eltern. Sie sprach nur oft davon, dass sie so gerne ein Gymnasium besucht hätte. Als Mädchen damals schier unmöglich. So blieb nur die Hauswirtschaftsschule und später Arbeitsstätten wie Brauerei, Zuckerfabrik, Möbelkombinat und die Abhängigkeit vom rasenden Reporter, der das sozialistische System inhaliert hatte. Einmal erzählte Marta vom Hunger. Die DDR gründete sich gerade. Sie verkaufte ihre Muttermilch. Benno starb früh, die erste Enkelin wurde im selben Jahr geboren. Marta emanzipierte sich vom Familienleben, blieb bis zum Tod allein, aber nicht einsam. Sie war eine gute Zuhörerin. Sie war eine gute Geschichtenerzählerin. Sie war eine Radiohörerin. Auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett stand dieser schwarze, batteriebetriebene Apparat. Immer vor dem zu Bett gehen wurde dieser eingeschaltet, Nachrichten und Musik zur Nacht klangen durch das meist kalte Schlafzimmer.



1923 in jännersdorf. gibt es informationenß
Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)
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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)

Im Januar 2023 läuft sie zusammen mit dem Proletarier an ihrer Seite (Seine Pranken sprechen die Sprache der körperlichen Arbeit, sein Geist ist fein und sanft, sein Lächeln herzerwärmend, sein Gemüt zurückhaltend und ängstlich, sein Hunger nach kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt groß und seine Unsicherheit über die Richtigkeit des Lebens unverrückbar groß!) durch die sonnendurchflutete Berggasse in Wien. Sie besuchen Freud. Im Museum. Seit sie denken kann, heißt ihr W-Lan „Anna Freud“, die jüngste Tochter des großen Vaters beeindruckte sie schon in ihren Studienjahren. Sie möchte ihr Ruhe, setzt sich auf die Veranda im zweiten Stock des Hauses mit der Nummer 19. Dort lebte und arbeitete Sigmund Freud für die meiste Zeit seines Lebens. Er zog 1891 an diesen Ort, wo er eine Praxis einrichtete, wo er bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1938 wohnte.

1923 veröffentlichte Freud das Werk „Das Ich und das Es“, in dem er seine Theorie der psychischen Struktur des Ichs und des Es entwickelte. In diesem Buch argumentierte er, dass das Ich die bewusste, rationale Seite der Persönlichkeit, während das Es die unbewusste, triebhafte Seite darstellt. Er präsentierte im selben Jahr seine Theorie der psychischen Verteidigungsmechanismen, die er als Abwehrmechanismen beschrieb, die das Ich einsetzt, um unangenehme oder schädliche Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Freud hatte auch eine persönliche Krise in diesem 1923. Er hatte starke Schmerzen im Kiefer und musste mehrere Operationen über sich ergehen lassen, die ihm viele Schmerzen und Unannehmlichkeiten bereiteten. Außerdem war es aufgrund der politischen Lage in Europa ein schwieriges Jahr für ihn. Die Unruhen und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland und Österreich beeinflussten auch die psychoanalytische Bewegung, die sich immer weiter ausbreitete.


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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen) Foto: TC
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Du bist nackt! In den 1920er Jahren wurde der Körper, auch von Frauen, in einen Mittelpunkt gerückt, der ihm lange verwehrt blieb. Die Nacktheit trat heraus aus ihrer Intimität und Anonymität, aus der Verstaubtheit und der Anrüchigkeit, manchmal. In der Kunst und in der Unterhaltungsindustrie entstand die Avantgarde-Bewegung. Nacktheit wurde als Mittel verwendet, um gegen die konventionellen, gesellschaftlichen Regeln zu protestieren und Tabus zu brechen. Avantgarde-Künstler*innen begannen Nacktheit in einer realistischeren und oft provokativen Weise darzustellen, sie sahen Nacktheit als Ausdruck der Freiheit. Die Freikörperkultur, FKK, setzte sich für den natürlichen Körper und das Recht auf Nacktheit ein. Es etablierten sich FKK-Clubs in Berlin und Rostock und FKK-Strände an Nord- und Ostsee. Das Phänomen blieb aber eines der Mittelschicht. Sie konnte es sich leisten. Auf allen Ebenen. Vorteile für die Gesundheit und besseres Wohlbefinden galten als Argumente für die Nacktheit. Es wurde argumentiert, dass Nacktheit die Körperakzeptanz und Selbstliebe fördere. Aber auch in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Argumente für eine vorteilsfreie Nacktheit theoretischer Natur. 100 Jahre weiter. 2023. Nacktheit ist kein Tabubruch mehr, führt aber zu regelmäßigen Repressalien auf sozialen Netzwerken, der Körper, vor allem der der Frau, muss sich ständiger Bewertung aussetzen, und durch Rasur und Transformation des Körpers wird wider der Natürlichkeit gehandelt. Noch einmal kurz zurück, 100 Jahre. Flapper (vor allem junge Frauen aus der Mittelschicht, aber auch vereinzelt homosexuelle Männer) traten gegen die traditionellen Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Erwartungen auf und lebten ihr Leben unabhängig und frei. Sie trugen kurze Frisuren, kurze Röcke und hatten eine offene Haltung gegenüber Sexualität und Nacktheit. Sie waren bekannt für ihre neue Art zu tanzen.


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1923 war ein Jahr voller bedeutender Entwicklungen und Ereignisse in der Kunstwelt, die die moderne Kunst und Kultur beeinflussten. Bis heute wirken diese nach. In Frankreich, in Paris (Galerie Pierre im 8. Arrondissement) wurde im Januar die erste Surrealistische Ausstellung (ohne Namen) eröffnet, kuratiert von André Breton. Diese Schau stellte Werke von Salvador Dalí, Max Ernst, Joan Miró und René Magritte aus. Es war die erste Gelegenheit für das Publikum, die Arbeiten der surrealistischen Künstlerschaft (War auch eine Frau dabei?) zusammen zu bestaunen. Der Begriff „Surrealismus“ wurde vom französischen Schriftsteller Guillaume Apollinaire erfunden und impliziert „über das Realistische hinaus“. Der Surrealismus betonte die Bedeutung des Unbewussten und die Möglichkeit, die inneren Wünsche und Träume direkt in die Kunst umzusetzen. Die Vertreter*innen verwendeten oft Elemente des Traums, der Verzerrung, der Verfremdung und der Assoziation in ihrer Arbeit, um die Wirklichkeit auf eine neue Art und Weise darzustellen.


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Sie sind auch „Hungerjahre“, die goldenen 19-Zwanziger. Auf Europas Straßen sind Hungerkünstler*innen unterwegs, sie werden auf öffentlichen Plätzen dem Pöbel in Käfigen zur Schau gestellt, sie verdienen ihre Moneten mit dem Hungern und Verhungern. Sie halten Mensch den Spiegel vor. Oder sind sie gar eine dys·to·pische Vorahnung der kommenden Weltereignisse? Der Hunger ergreift nämlich bald die Bevölkerung. 1923 fanden diverse Hungeraufstände in den ländlichen Gebieten Deutschlands statt. Sie waren oft von sozialen Unruhen und Protesten begleitet, bei denen die Menschen gegen die hohen Lebensmittelpreise und die schlechte Versorgung protestierten. Die Protestierenden forderten politische Veränderungen, um die Wirtschaftskrise zu beenden und die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Regierung hatte Schwierigkeiten, die Hungeraufstände zu bewältigen und die Lage unter Kontrolle zu bringen. Käthe Kollwitz erschuf 1923, das Jahr, in dem es ihr gesundheitlich selbst sehr schlecht erging, ein wichtiges Werk: „Deutschlands Kinder hungern“. Sie kreierte es im Auftrag der Internationalen Arbeiterhilfe gegen die Hungersnot in Deutschland infolge der Inflation. Die Radierung ist ein bewegendes und eindringliches Beispiel für ihre Arbeit und ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit.


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1923 war auch das Jahr, in dem der deutsche Maler und Grafiker Otto Dix aus Gera Werke in seiner ersten Einzelausstellung in der Berliner Galerie Alfred Flechtheim zeigte. Dix war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit, einer künstlerischen Bewegung, die sich gegen den Expressionismus wandte, sich für eine realistischere Darstellung der Welt einsetzte. Die Vertreter der Neuen Sachlichkeit betonten die Bedeutung von Objektivität, Klarheit und Präzision in ihrer Arbeit. Sie malten oft Szenen des Alltags und der modernen Technologie und betonten die technischen Fähigkeiten und die Schönheit der industriellen Produkte. Künstler wie Otto Dix, Max Beckmann, George Grosz und Christian Schad schufen sozialkritische und politische Werke, die die Zustände in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg und die Auswirkungen der Inflation thematisierten. Es gab auch Frauen, die der Neuen Sachlichkeit zugeordnet wurden. Sie hatten es in der Regel schwerer, ihre Arbeiten zu verkaufen und ihren Platz in der Kunstszene zu finden, da diese zu dieser Zeit von Männern dominiert wurde. Eine war Jeanne Mammen. Sie wurde bekannt für ihre Zeichnungen und Illustrationen, die oft sozialkritische und politische Themen behandelten. 1929 schrieb Kurt Tucholsky in der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“: „Die zarten, duftigen Aquarelle, die Sie in Magazinen und Witzblättern veröffentlichen, überragen das undisziplinierte Geschmier der meisten Ihrer Zunftkollegen derart, dass man Ihnen eine kleine Liebeserklärung schuldig ist. Ihre Figuren fassen sich sauber an, sie sind anmutig und herb dabei, und sie springen mit Haut und Haaren aus dem Papier. In dem Delikatessenladen, den uns Ihre Brotherren wöchentlich oder monatlich aufsperren, sind sie so ziemlich die einzige Delikatesse.“ Mammen übte starken Einfluss auf die Entwicklung der feministischen Kunst aus und setzte sich für die Rechte der Frauen ein.


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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)
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1923, nach der expressionistischen Phase, wurde von Gropius ein entscheidender Kurswechsel im Bauhaus eingeleitet – weg von der Romantik, hin zur Industrie, um funktionale und preiswerte Prototypen für breite Bevölkerungskreise zu entwerfen.

1925 wurde die Bauhaus-Schule unter Walter Gropius, Gründer und Direktor, von Weimar nach Dessau verlegt. Die konservativen politischen Kräfte in Weimar, unterstützt von der lokalen Presse, waren gegen das Bauhaus in der Stadt und der damit einhergehenden modernen, avantgardistischen Herangehensweise an Kunst und Design. Dessau war eine prosperierende Industriestadt, die einen neuen Stadtteil für die Schule bauen ließ und diese finanziell unterstützte. Das Bauhaus war nicht nur progressiv und innovativ. Es versuchte, die Trennung zwischen „hoher“ und „niedriger“ Kunst aufzuheben, schwor auf die Verwendung moderner Materialien und Technologien, förderte die Ausbildung von Frauen, hatte viele weibliche Schülerinnen und Lehrerinnen und eine starke soziale Agenda, versuchte, durch die Schaffung von preiswerten und funktionalen Wohnungen und Produkten die Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern.


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2023, 7. Januar. Das Jahr war frisch aufgetaut. Gott hatte es gerade geschaffen, sieben Tage rum. Sie fuhren in einem Bus. Er hatte den Fensterplatz, sie saß im Gang. Um sie herum schlafende Köpfe. Aufgeregte Köpfe, die von ihren Abenteuern berichteten oder in ihren Urlaubsfotos stöberten. Das Licht war gedämpft. Sie hatten bereits zwei Grenzen überquert, als der Schuss fiel. Ihr Hals war gelähmt, sie konnte nicht zum Fenster schauen, nur starr nach vorne. Aber sie ahnte das Zerbersten der Scheibe. Sie ergriff unsicher seine Hand. Sie war warm und kalt gleichzeitig. Sie drückte. Er drückte zurück. Er streichelte. Sie streichelte. Aber auch die Tränen liefen bereits über ihre fleischigen Wangen. Noch waren es ruhige Tränen. Sie hielt seine Hand, so fest es ging. Sie würde ihn niemals loslassen. Den Gefährten, die Liebe, das Gegenüber, den Freund, den Bruder, den Partner, die Seele. Niemals. Die Hand drückte zurück. Schon schwächer. Seine Tränen tropften auf ihr gemeinsames Händepaar. Das Echo des Schusses dröhnte in ihr linkes Ohr. Ein Todeshauch füllte die Luft. Zeit blieb stehen. Alles blieb stehen, nur die Räder des Busses rollten weiter. Sie erinnerte sich an die Geschichte der Großmutter, in der die Uhren im Haus aufhörten zu schlagen, wenn die Nachricht über den Tod des Sohnes endlich das Heim der Mutter erreichte. Nichts und alles vor ihren Augen, in ihrem Körper. Die Tiefe des Momentes nicht auszuhalten in diesem Leben, die Tränen blieben nicht ruhig. Das Schluchzen lauter und körperlicher. Die Stimme in ihrem Ohr bat sie leise, loszulassen. Ihr Körper bäumte sich auf. Als sie später von der Heckenschützin erfuhr, musste sie kotzen!


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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)
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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)
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Schwarze Gardinen (Schatten des Unvorhergesehenen)

Tanzender Schatten

Kleiner Schatten

Großer Schatten

Der Schatten

Oh – der Sprung über den Schatten

Er quält dieser Schatten

Er martert dieser Schatten

Er frisst mich dieser Schatten

Was will dieser Schatten?

Kokain

Sebastian Droste, Kokain« von Droste

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Recherche: ChatGPT

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