Antje Kröger | Fotokünstlerin

Zarte Pracht

Posted by on Mrz 15 2024, in Mensch

schwangerschaft-fotografie-analog

Es war erst ein paar Wochen her, dass wir uns wieder begegnet sind. Vor mehr als zehn Jahren begegneten wir uns fotografisch ziemlich häufig. Nun also der Zu-Fall. Nun also ein Wiedersehen. Nun also eine Wieder-Begegnung. Wir trafen uns in der Kälte des Frühlings mit ziemlich vielen warmen Worten; Worten und Kuchen. Die Fotografie spielte eine Nebenrolle, weil ich die Pracht festhalten wollte. Den Körper in seiner Veränderung, doch auf den ersten Blicke wiedererkannt. Den prächtigen Wanst vor meiner Großformatkamera. Nachdem ich mehrere Wochen fast ausschließlich auf der Straße fotografiert hatte. Kurz vor meinem ersten Akt-Kunst-Fotoworkshop nach drei Jahren. Kurz nachdem ich das Wort „Moralgefängnis“ auf einem Buchdeckel gelesen hatte. UND kurz nachdem ich in den sozialen Medien einen Thread gefunden hatte, der aussagte, dass die verfassende „Fotografin“ Akt und Pornart nicht fotografiere, weil dies ihre Moral nicht zuließe. Schwierig. Ziemlich schwierig. Was ist denn ein Akt-Bildnis? Was ist Pornart? Und wie ist die genaue Definition von Moral und was hat diese in der Kunst, in einem künstlerischen Medium zu suchen? Ich habe da viel mehr Fragen als Antworten. Mit wem lebe ich in dieser freien Gesellschaft zusammen? Mittlerweile anscheinend mit vielen unfreien Menschen.

Ich dagegen schätze die Freiheit so sehr. Sie ist der Motor meines Lebens und Schaffens. In dieser Freiheit hinterfrage ich ständig, begebe mich auf neue Pfade genauso, wie ich die ausgetretenen immer wieder begehe. Ich prüfe, ich rieche, ich schmecke, ich fühle, ich bilde mich, ich lerne, ich bin leise und laut, ich lehre, ich höre zu, ich lehne ab, ich sage zu, ich überschreite Grenzen, ich ziehe meine eigenen Kreise, ich denke, ich lache, ich nehme mich ernst und lache dennoch über mich, ich weine, ich habe eine andere Meinung, ich stresse, ich schaue hin, ich höre hin, ich zeige, ich ziehe mich zurück, ich mache Fehler, ich falle, ich stehe wieder auf, ich biege ab, ich bin dagegen, ich ändere meine Meinung, ich schließe nicht aus, ich bin unbequem, ich frage, ich antworte und noch so, so viel mehr. Jedoch bemühe ich mich, nicht zu moralisieren. Meine Erziehungsberechtigten zogen mir ein Wertekorsett an. Selbst habe ich dies noch ein wenig zurecht geschliffen. Darin fühle ich mich wohl und kann anderen in diesem Kleid begegnen. Ein Kleid aus Respekt, Disziplin, Aufmerksamkeit, Empathie, Großzügigkeit, Gerechtigkeit, Offenheit, Sensibilität und Verantwortung. Dieses Korsett ist nicht eng, aber auch kein lappriges Kleid. Und wieder meine Frage. An welcher Stelle kommt die Moral ins Spiel? Ist die nicht eng an Zeit gebunden? An Menschengruppen? Warum wird sie häufig bei Nacktheit und Sexualität ins Spiel gerollt? Dabei steckt das Wort Oral doch ganz augenscheinlich in ihr. (Ein Witz, ein Witz)


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