PORTRÄTWORKSHOP INTENSIV: Weiß, Schwarz, Rot – rückblickend
Posted by Antje Kröger Photographie on Apr 01 2018, in Mensch, Workshop
Mein Programm für die Workshops 2018 gibt es: Hier – Fotoworkshops 2018 bei Antje in Leipzig
Bereits zum „Intensivfotoworkshop Porträt“ vom November 2017 gibt es einen Rückblick auf meinem Blog – hier entlang…
Dieser Workshop im kalten März bereitete mir im Vorhinein ein paar Bauchschmerzen. Es hatten sich nur Männer angemeldet. Eine reine Männerrunde gab es bis zu diesem Zeitpunkt in keinem meiner Workshops. Das war für mich also neu, und ich konnte vorher schwer einschätzen, wie die Energie zwischen uns fließen würde.
Nach den drei Tagen wusste ich dann, dass meine „Sorgen“ völlig unbegründet waren. Das war so ein intensiver, charmanter, lehrreicher und spannender Workshop. Auch ich habe mal wieder eine Menge über mich und Menschen gelernt, aber ich glaube, auch jeder der Männer konnte sehr viel NEUES mit nach Hause nehmen. Das Motto des Workshops war: Weiß, Rot, Schwarz. In der Recherche, die ein Teil der Hausaufgabe war, konnten die Herren noch nicht so viel mit dem Thema anfangen. Das Gruppenbild zeigt unser gemeinsames Umsetzen an Tag drei, da wurde dann auch allen klar, worauf ich abzielte mit meiner Mottowahl…
Ich bat meine Teilnehmer um ein Feedback zu meinem Workshop, deshalb mag ich sie nun zu Wort kommen lassen.
Der nächste Intensivworkshop-Porträt findet vom 31. August bis 2. September 2018 statt.
Jürgen:
Das Wochenende bei Dir war sehr intensiv für mich. Anhand der Hausaufgabe konnte ich schon erahnen, was mich erwartet. Dass es aber so heftig wurde, hätte ich nicht gedacht. Der Workshop hat in mir etwas ausgelöst. Er hat mich sensibler für die Umwelt gemacht. Aber auch ich habe mich zum Teil wieder selbst erreicht. Ich war jahrelang etwas abgekapselt von mir selbst. Es scheint, als hat dieser Workshop wieder etwas Licht an den Stellen in mir zurückgebracht, wo es schon recht finster war. Auch habe ich Seiten an mir entdeckt, die ich so nicht kannte. Ich habe begriffen, was ich tun muss und weiß nun auch, dass es an mir selbst liegt, es zu tun. Jeder Reaktion von mir erzeugt eine Gegenreaktion beim Gegenüber und andersherum ist es dasselbe. Aus diesen gegenseitigen Reflektionen entsteht dann eine interessante Kommunikation aus Sprache und auch der Körpersprache, was letztendlich dann auch den Begriff „Portraitfotografie“ in einem anderen Licht erscheinen lässt. Ich habe das zunächst nicht so intensiv wahrgenommen, aber nachdem ich es mit der Zeit immer mehr „zugelassen“ habe, wurde es mir bewusst.
Ebenso scheint es, dass der Workshop bei mir die Sinne geschärft hat, um wieder mehr in der Gegenwart präsent zu sein. Ich glaube, das hat mir sehr gefehlt. Ich habe gelernt, dass Fotografieren auch ein Therapie sein kann, die mein Innenleben wiederspiegelt. Die Umsetzung der Aufgaben fand ich von meiner Seite aus noch sehr zaghaft. Ich war immer noch zu zurückhaltend und konnte mich noch nicht ganz von meinem unbehaglichen Gefühl befreien. Teilweise war ich noch zu sehr mit meiner eigenen „Präsentation“ beschäftigt. Ich denke, dafür sind drei Tage noch zu kurz gewesen. Ich weiß auch, es gibt noch Dinge in meinem Leben, von denen ich mich trennen muss, um wirklich entfalten zu können. Außerdem habe ich festgestellt, dass man vieles im Leben einfach nur zulassen muss. Dann kommt das mit der Kreativität von selbst. Ich habe gelernt, man kann Kreativität nicht erzwingen. Jeder hat sie in sich und für den Zugang dazu muss man nur sein Herz öffnen und sich dann von den persönlichen Inspirationen treiben lassen.
Es war auch sehr schön, die vielen lieben Menschen kennen lernen zu dürfen. Da warst Du als Moderator und Seelenklempner, der es irgendwie immer geschafft hat, weitere Türen in mir zu öffnen. Da ist viel Licht hereingekommen. Dann war da auch Philine, die immer sehr graziös, anziehend aber irgendwie auch geheimnisvoll auf mich wirkte. Zwischen Henry und Ralf habe ich mich irgendwie selber in der Vergangenheit und Zukunft spiegeln können. Henry erinnerte mich ein wenig an mich, als ich dem Alter war und Ralf erinnert mich dann ein wenig daran, was aus mir werden könnte. Zu Mike habe ich leider keinen so direkten Zugang bekommen, weil er erst am zweiten Tag dazugekommen ist. Aber spätestens als ich seine Ergebnisse gesehen habe, erkannte ich seine Leidenschaft am Leben. Ein tolle Gruppe mit viel Kreativität, wie ich finde. Jeden zu studieren, hat mich sehr fasziniert.
Ich könnte hier noch viel dazu schreiben, weil mich vieles immer noch sehr beschäftigt, aber das würde über den Workshop hinausgehen. Diese Leidenschaft möchte ich in meinem täglichen Leben versprühen.
Ich danke Dir für den Workshop und auch Deine Geduld mit mir und meiner Schwerhörigkeit. Ich habe schon viele „sogenannte“ Fotoworkshops mitgemacht, aber bisher hat sich noch niemand um meine Behinderung geschert. So was sagt auch viel über Dich als Mensch aus. Das werde ich nicht vergessen.
Rolf:
An Deinem Workshop „Intensiv-Fotoworkshop PORTRAIT“ teilgenommen zu haben, Antje, war ein echter Glücksfall für mich. Eigentlich lässt sich der ganze Inhalt in Deinem Credo „Man muss sich blicken lassen“ wiedergeben.
Ich habe diesen Satz für mich so verstanden, dass ich mich als Fotograf offenbaren muss. Meinem Model wie auch mir selbst gegenüber. Distanzen und Vorbehalte überwinden.
Aber zurück zum Feedback: Das Konzept des Workshops, 3 Tage mit maximal 4 Teilnehmern zu arbeiten, hat mir sehr geholfen, beim Thema zu bleiben. Vor allem Dank der von Dir eingeforderten Hausaufgaben, die im Vorfeld zu erledigen waren. Schon allein dies macht Deinen Workshop zu einem besonderen Erlebnis, weil die Beschäftigung mit dem Thema eben nicht wie sonst oft üblich erst am Tag der Anreise in Gang kommt, sondern schon ein paar Wochen zuvor.
Dass der Einstieg dann gleich mit teils recht intimen Interviews losging, war dann auch leicht auszuhalten, vor allem als sich zeigte, dass Du Dir zu jedem Teilnehmer akribische Gedanken im Vorfeld gemacht hast. Ich habe mich jedenfalls von Dir als Person wahrgenommen gefühlt (an dieser Stelle möchte ich Dir für Deine Geduld und Deine Souveränität im Umgang mit mir danken).
Ich fand es gut, dass Du uns Raum gegeben hast, über unsere hehren Ziele und überhaupt auch über uns selbst nachzudenken – ich denke, da ist so mancher Prozess ins Laufen gekommen, der weit über die 3 Workshoptage hinaus andauern wird.
Raffiniert angelegt war auch der eher praktische Teil mit dem Abarbeiten einer Vielzahl von Aufgaben. Das fand ich eine sehr gelungene Vermischung von kreativen und technischen Übungen. Das einzige, was mir persönlich dabei manchmal nicht gefiel, war der Zeitdruck, unter dem wir gelegentlich standen.
Andrerseits ging es ja nicht um das Abliefern perfekter Resultate, sondern darum, die Lernkurve zu nehmen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die gelungene Verbindung von Theorie und Praxis, an die Du uns herangeführt hast. Das wird mir -hoffentlich- nachhaltig weitere kreative Prozesse für meine zukünftige Arbeit bescheren.
Alles in allem finde ich den Workshop absolut empfehlenswert für alle, die noch auf der Suche sind.
Henry:
Antjes Workshop ist unbequem. Denn er spult nicht einfach Inhalte ab, sondern beginnt am Null-Punkt, bei uns selbst. Wenn man bereit ist, diese unbequeme Auseinandersetzung mitzumachen, wird man überrascht sein. Überrascht, wie schön es sich anfühlt, sich selbst in seine Fotografie einzubringen. Wie schön es ist, Ideen ihren Freiraum zu geben. Durch die ehrliche und direkte Art von Antje kommen Dinge ins Rollen. Lange hatte ich nicht mehr solch eine große Motivation zur Kamera zu greifen, wie in den Wochen nach dem Workshop. Ich bin sehr dankbar, dass Antje ihre unendliche Energie mit uns geteilt hat.
Maik:
Liebe Antje, erst einmal gebührt Dir mein Ultra großer Dank für die schnelle unkomplizierte kurzfristige Teilnahme an dem Workshop „Portrait Intensiv“.
Wie ich sagte, war ich im Vorfeld reichlich aufgeregt, als ich zu Euch kam. Schnell lockerte sich aber die Situation auf, und ich konnte mich schnell einbringen und fand den Mut, neue Möglichkeiten auszuprobieren und mich auf neue Sichtweisen einzulassen.
Besonders positiv ist mir Deine offene Art und Dein Interesse an der Arbeit mit den eifrig lernenden, (mich eingeschlossen) aufgefallen.
Vor allem, dass Du uns nicht nur in technischen Fragen weiter voran brachtest, sondern uns auch an Deinem grundlegenden Fachwissen und Deiner künstlerischen Sicht der Dinge hast teilhaben lassen. Ich genoss es, Deiner Kreativität teil zu werden, beispielsweise, wenn es um die Konzeption und Umsetzung eines Projektes ging. Auch der Kritikpunkt bei der Umsetzung eines Projektes meine Herangehensweise grundlegend zu überdenken, empfand ich nachhaltig für mich als sehr wichtig, passend und auf den Punkt.
Bis zu diesem Workshop war mir noch nicht so ganz bewusst, wie wichtig und ausschlaggebend die Beziehung, die Stimmung zwischen Fotograf und Model /dem gegenüber ist, um eine Atmosphäre zu schaffen, die es möglich macht, genau diesen Moment symbiotisch erst sichtbar zu machen.
Hierzu hast du ein paar sehr interessante und für mich aufschlussreiche Übungen eingebracht, die mir eine völlig neue Sichtweise während des Prozesses aufgezeigt haben. Lieben Dank dabei auch an Philine!
Deine Räumlichkeiten boten uns allen natürlich die besten Möglichkeiten, sich mal etwas anders auszutoben. Auch hier von mir ein riesen fettes Lob! Leider verging die Zeit viel zu schnell…
Abschließend möchte ich sagen, dass der Workshop für mich eine absolute Bereicherung war. Dieser hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, zwischenmenschlich wie auch im fachlichen.
Ich inhalierte jede Stunde sehr sehr intensiv. Gerne gerne wieder …