futarae
Posted by Antje Kröger Photographie on Dez 27 2018, in Mensch
In meinen Gedanken war immer mehr morgen als heute. Als Kind dachte ich vor allem an den Tod. Das waren dunkle, schwere Gedanken. Und dann dachte ich noch an Freiheit, da war ich wohl schon ein wenig älter. Diese Freiheit war hell und leicht. An diesen Polen sollte sich mein Leben also bewegen, zwischen hell (weiß) und dunkel (schwarz), leicht und schwer. Und immer wieder der gerichtete Blick in das Morgen, nicht planend, sondern hoffend und erwartend. Immer, wenn ich mich schlafen legte, legte ich mir Wünsche zurecht für das Morgen, die Tage, Wochen und Jahre nach Morgen. Das ging lange so, sehr lange. Irgendwann war ich schon in der Mitte meines Lebens angekommen, so fühlte ich es zumindest. Auf einmal wollte ich sein im Jetzt, nur noch dort. Nicht mehr hoffend, wartend, wünschend, sondern nehmend, den Moment, mit seiner Banalität genauso wie mit der Aufregung und/oder dem Schmerz. Endlich hatte ich Sein und Zeit begriffen.
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