Antje Kröger | Fotokünstlerin

Zagreb-Triest-Ljubljana (Oktober 2023) 

Posted by on Okt 31 2023, in Mensch, Welt

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VORWORT

Ich hatte Sehnsucht nach (Süd)Osteuropa. Ich wollte mit dieser Reise diese Sehnsucht stillen. Ich bekam die banale Realität oder die reale Banalität um die Ohren gehauen. 

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Zagreb-Triest-Ljubljana (Oktober 2023)  // unterwegs

Kein Mangel, sondern ständige Verfügbarkeit von allem, mehr Smartphone als Mensch, Überteuerung, Unaufmerksamkeit, (asiatische) Reisegruppen, Sicherheit … vielleicht hatte ich gar keine Sehnsucht nach Osteuropa, sondern nach einem früher? Nach Langsamkeit, nach Kindheit, nach anderen Geschmäckern und Gerüchen, nach Vergangenem, nach einer verlorenen Ästhetik, nach Geschichte und Geschichten, nach Leben und ein bisschen Glück vielleicht auch. Ich bin gerne vorwärts gewandt. Mag neue Technologien und Weiterentwicklung. Dennoch habe ich ein Problem. Diese Weiterentwicklung findet nur auf zwei Gebieten statt: Gesundheit und Lebensverlängerung. Und: Gewinnmaximierung. Wo aber bleibt die Entwicklung bei Themen wie Humanität, Soziabilität, Erhaltung von Lebensräumen, Religion, Geschlechtergleichheit etc.? An eine Weiterentwicklung im künstlerischen und kulturellen Kontext will ich gar nicht erst denken. Während meiner Reisen in den letzten Jahren spürte ich immer mehr die Angleichung der Orte. Coca-Cola und das Handy verseuchen auch den letzten Winkel dieses Planeten. Was bedeutet irgendwann Kultur? Welche Sprachen werden außer der Sprache des Geldes noch gesprochen? Wofür gehen die Menschen arbeiten? Was ist und was wird ein gutes Leben sein? Diese Fragen sprudelten während der Reise immer wieder durch meinen Kopf.


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ZAGREB – Stadt der Springbrunnen & der Menschen-Unfreundlichkeit, des brutalen Plattenbaus und der Sonne auf der Oktober-Haut

Auf den letzten Metern fuhr der Ex-Jugoslawien-Zug doch noch eine Verspätung ein. Und das im ganz solidarischen Sinn. Gewartet wurde auf einen verspäteten Zug, eine Station vor Zagreb. Als dieser ankam, stiegen sage und schreibe fünf „Kinesen“, wie mein Mitfahrer sagte, aus. Solidarität auch für fünf Chinesen. Klar. Im ehemaligen Ostblock, alles möglich. Eine von diesen Chinesinnen wurde in Zagreb meine Mitbewohnerin. Sie kam aus der Schweiz. 

Mit dem Zug von Leipzig nach Zagreb ist nichts für Kurzstreckenläuferinnen. Nein. Langstrecke. Nachts ging es los. So richtig gerne fuhr ich wieder einmal nicht los. Auf den geliebten Schlaf verzichten. Och nö. Aber im ersten Zug Platz genommen, stieg in mir die Reisefreude so stark auf, dass ich über alle Zweifel erhaben war. Kannte ich übrigens schon, dieses Prozedere. War bisher vor jeder Reise so. 

Nun sitze ich hier vor dem Hauptbahnhof von Zagreb, meinem ersten Reiseziel dieses Oktoberunterwegsseins, und beginne meinen Tag mit Kaffee. Es ist bereits warm, die Sonne scheint auf Gesicht und Haut. Die Menschen strömen zu ihren Arbeitsstätten und die blauen Trambahnen schlängeln sich um die Kurve. Die Fahrt mit dem Zug von Leipzig in die Hauptstadt Kroatiens dauerte etwa 20 Stunden. Alle Anschlüsse klappten, manchmal musste ich an manchen Nacht-Bahnhöfen ausharren, zusammen mit den Menschen ohne ein anderes Zuhause als den Bahnhof oder auch denen, die wie unsichtbar in den dämmernden Morgenstunden mit Maschinen und Hand und Besen den Müll des vergangenen Tages entsorgten, um alles wieder in einen tippitoppi-Zustand zu bringen, für den nächsten geschäftigen Tag. Immer wieder das gleiche Rad. Immer wieder „Steh auf, ich will sauber machen.“ Immer wieder die Suche nach einem Moment der Ruhe auf der einen Seite, um Schlaf zu finden, auf der anderen Seite, immer wieder zurück in das System. Es muss ja schließlich alles funktionieren und seine Richtigkeit haben. Katz und Maus. Wer fängt hier wen? Aber ich schweife ab. 

Im österreichischen Villach durfte ich einen blauen alten Zug besteigen. So ein Zug, in dem es nur Sechser-Abteile gibt. Gemütlich. Mit langen Gängen. Vor allem dürfen die Fenster in diesen herrlichen Gefährten (ich erinnere mich, wie ich in meiner Kindheit mit ihnen fuhr, aber auch in Russland, der Ukraine …) herunter geschoben werden. So konnte ich die Hälfte der knapp fünfstündigen Fahrt, vor allem durch Slowenien, mit wehenden Haaren, die vorbeiziehenden Landschaften, Orte und Plätze bestaunen. Da war es kurz: das Osteuropagefühl. Kürbisse reiften auf den Feldern heran, an den Bahnstationen pfiff der oder die Vorsteherin mit ihrer schicken Uniform den Zug heran und hinfort, türkisfarbene Flüsse schlängelten sich an den Schienen entlang, viel Weite, wenig Beton, Trecker bei der Ernte, Bäume. Viele, viele Bäume und dazwischen alte Fabriken im sozialistischen Stil. Diese Stunden in diesem Zug waren eine Herzensangelegenheit. Niemals hätte ich schlafen können, niemals arbeiten, niemals auch nur einen Moment verpassen. Im Zug von München nach Villach saß neben mir so eine männliche Arbeitsbiene, eine andere musste in der Nähe gewesen sein, denn diese Biene telefonierte ununterbrochen. Die Biene neben mir nervte mich mit ihrer Anwesenheit nur, zwei Handys, ein Kindle, ein Laptop, zwischendurch ein Kreuzworträtsel, immer wieder Aufstehen für die Figur, ein paar Schritte, Beine vertreten. Ich saß gezwängt am Fenster, mit Musik im Ohr. Anders hätte ich diese Biene nicht ertragen können. Später las ich ein paar Gedichte von Paul Celan, um überhaupt nicht meinem Sein die Möglichkeit zu offerieren, in die Bienen-Welt gesogen zu werden. So nicht-sinnlich, so unästhetisch, so geplant, zerplant. Für mich zogen die Berge am Fenster für meinen Augengenuss vorbei. Und ja, ich sitze jetzt hier auch und schreibe, aber ich trinke schon meinen zweiten Kaffee, knabbere an meinen Broten aus der Tupperbox, beobachte zwischendurch das Straßencafé, in dem ich sitze, wie es sich langsam füllt, die Kamera liegt in Reichweite und ich staune über die Menschen, die oft so wunderschön angezogen an mir vorbeiziehen. Ich fülle die Zeit nicht, die Zeit füllt mich, während die Tauben ihre Kreise ziehen. Der Himmel ist blau, eine Schülerinnengruppe spaziert vorbei. Sie ist aufgeteilt in drei Parts, ein Teil hat blaue Käppchen, die anderen beiden gelbe und orange auf den Köpfen. Ich muss mich korrigieren, es sind keine Käppchen, sondern Mützen. Die Kinder stiegen aus einer gelben Tram aus, die nur sie zum Bahnhof brachte, anscheinend. Wahrscheinlich sind hier in Kroatien herbstliche Ferien, blau und grün ist die modische Couleur dieses Herbstes. Vor allem Frauen zeigen diese beiden Farben stolz in die tief stehende Sonne.


Der erste volle Tag in Zagreb war sonnig, laut, ernüchternd, brachial, selbstkommunizierend, koffeinhaltig, manchmal traurig, bewegend. Mehr Zustandsbeschreibungen kann ich gerade nicht finden, es gab diese aber bestimmt. Die Stunden des Tages waren gut gefüllt, extrem ambivalent. Es war mein Geburtstag. Dieser begann am Bahnhof von Zagreb und endete bei der Statue von Tesla, die die Nacht anstrahlte. Dazwischen gab es eine Menge brachiale Betonarchitektur. Die meisten Bewohner Zagrebs wohnen wohl in Plattenbauten. Wahnsinn, von kurz vor dem Abriss bis zur Luxusplatte, alles dabei. Mir fällt gerade ein, keine Ferien in Kroatien derzeit. Aber ich traf die Schülerinnen mit den verschiedenfarbigen Mützen noch einmal wieder, nämlich auf dem Bahnsteig, wartend auf ihren Zug. Im Laufe des Tages, und nun die Erklärung, warum meine Vermutung falsch war, sah ich ziemlich viele Kinder und Jugendliche auf dem Weg in und aus der Schule. Manche von ihnen sogar in Schuluniformen. Auf den Straßen waren übrigens in meinen Zagreb-Tagen ziemlich viele Betonmischer unterwegs. Neben Abriss anscheinend enorm viel Neubau.

Eine Reise beginnt immer am Bahnhof. Zumindest in meinem Leben. An vielen anderen Stellen habe ich bereits ausgiebig davon mitgeteilt. Selbst wenn ich anders als mit dem Zug Zugang zu einem Ort erhalte, muss der Bahnhof schnell erkundet werden, oder ich übernachte einfach in seiner Nähe. Dieses Mal traf beides zusammen. In Zagreb verbindet ein Tunnel mit bunten Geschäften die Vorder- und Rückseite des Bahnhofes. An der Vorderseite fahren die Trambahnen ab und der touristische Zirkus beginnt, an der Rückseite starten die Busse in die Peripherie. Dort zeigten sich die ersten Betonplatten dem gierigen Auge. Einige wurden gerade abgerissen. Mein fotografisches Herz für Brachialarchitektur begann im Dreivierteltakt zu schlagen. Als ich genug getanzt hatte, nahm ich einen der blauen Busse – es war exakt die Linie 221 nach Travno. Schließlich wollte ich mir das Mammutungetüm anschauen. Vorher aber will ich noch die Frage beantworten, die mir meine Mitbewohnerin heute stellte: „Magst du Zagreb?“ Ich verneinte ziemlich schnell und sie sagte, ganz typisch kanadisch: „Tut mir leid!“ Aber warum musste es ihr denn Leid tun? Sie konnte nun wirklich nichts dafür. Und Zagreb ja irgendwie auch nicht. Meine Gefühle sind, wenn es um Schuld gehen muss, schuld. Aber jetzt bin ich mir gerade gar nicht mehr sicher, ob ich die Hauptstadt Kroatiens wirklich nicht mag. Ich versuche es mal einzukreisen. Ich mochte und mag an Zagreb die Oktobersonne, die Plattenbauten, die Graffitis, die Architektur im Allgemeinen (Habsburg und Co!), den Kaffee, die vielen ästhetischen Überraschungen. Nicht: Den Punkt, der das meiste Gewicht in die Waagschale wirft: die Ähnlichkeit zu Westeuropa, zur ersten Welt. Oder gehört Kroatien etwa schon dazu, wie zu Europa? Aber es ist doch ein Land des Balkans, des Südostens. Mir fehlen noch Kosovo, Montenegro und Slowenien auf meiner Balkanreiseagenda. Slowenien wird bald erledigt, aber bisher liegt Zagreb ganz hinten auf dieser Liste. Dabei hatte ich auch mit Nordmazedonien und Skopje so meine Probleme. Aber ich schweife ab. Ich mochte auch die exzessive Handynutzung nicht. Ja. Überall exzessiv auf der Welt. Aber in Zagreb noch schlimmer. Überall wurde telefoniert, Nachrichten laut abgehört oder neue gesprochen. Das Handy immer in der Hand. Immer. Immer in Kommunikation, immer in Ablenkung. Immer in Bereitschaft. Ich dagegen fastete. Das Smartphone nur als Routenplaner. Zwischendurch, wenn ich warten musste, auf den obligatorischen Bus, machte ich mir Gedanken oder ging ins Gespräch mit mir – Vorgänge, die im Leben eines Menschen 2023 wenig stattfinden. Was ich auch nicht mochte, waren die Preise. Westeuropäisch angeglichen, die Kroaten haben den Euro ja noch nicht so lange. Und die Kroatinnen waren unfreundlich. So richtig unfreundlich. Ich blieb aber immmer freundlich!

So. Das war meine Einschätzung nach einem vollen Tag und ein wenig mehr in Kroatiens Hauptstadt. Warten wir es ab. Zwei ganze Tage folgten, in denen sich das Blatt komplett wenden …

Richtig viel Bus bin ich an diesem neuen Tag gefahren. Da fällt mir doch noch etwas ein, das ich in dieser Stadt wirklich ärgerlich finde: Autos. In Zagreb ist es ziemlich laut durch sie. Der öffentliche Verkehr kommt manchmal zum Erliegen, weil die Straßen von Autos blockiert sind. Als Fußgängerin musste ich oft sehr lange warten, um eine Straße zu überqueren. Ja, ich weiß, in Deutschland ist noch nicht alles perfekt, was den Umgang mit dem Auto angeht, aber es ist um Längen besser als in Zagreb und vielen anderen Orten in Europa. Jawohl! Ähnliches gilt für das Müllproblem. Wir leben in Deutschland bereits in einer der besten Welten, die es momentan auf diesem Planeten gibt. Warum ist das nur so wenigen Menschen bewusst? 

Wie dem auch sei, ich wiederhole, ich bin an diesem Tag viel Bus gefahren. Aufgrund der Automobile gab es Probleme mit der Pünktlichkeit – da bin ich ganz deutsches Mädchen. Probleme gabs auch im Bus: Gedränge, Schubserei und die Blockade der Ausgänge scheinen in Zagreb Volkssport zu sein. Mein erster Eindruck war, dass die Kroaten kein besonders solidarisches Volk sind, aber vielleicht lag ich auch falsch.

Zurück zum Mammut. Der Bus brachte mich nach Travno zum Mamutica (erbaut 1974), das ist der längste/größte Plattenbau-Wohnblock in Zagreb und  ganz Kroatien. Ich denke, diese Platte ist etwas Gutes. Als ich im Stadtviertel unterwegs war, spürte ich zumindest so etwas wie Zufriedenheit und Bürgerlichkeit. Kein Gefühl von Prekariat oder Abstieg. (Als ich jedoch über das Mammut recherchierte, wurden von Problemen wie Kriminalität berichtet!) Nur als ich in eine kleine Cafébar kam, um nach einer Toilette zu fragen, wurde es kurz unangenehm. Nur Männer. Laute Männer, die um die Mittagszeit Bier tranken. Aber ich bin mir fast sicher, dass das nichts mit dem Stadtteil zu tun hatte, sondern mit dem immer noch recht mächtigen Patriarchat in diesen Breiten. Übrigens hatte ich bis zu diesem Moment kaum das historische Zagreb gesehen, das architektonisch eher mit Wien, Budapest und der Westukraine vergleichbar ist. Noch waren meine Themen brachiale Platten und bunte Graffitis, die am Ende des Tages zum Vorschein kamen.

Ich hatte mich in ein alternatives künstlerisches Zentrum namens „Medika“ begeben. Vorher, am Nachmittag, landete ich in der Walachei, weil es eine Firma in Zagreb gibt, die denselben Namen trägt, irgendwo im Nirgendwo. Hatte ich nun eben auch gleich die ländliche Seite der Stadt gesehen: Holzhütte neben Plattenbau, Gartenlaube neben Betonhaus, frühes Südosteuropa neben Westeuropa. In dieser Gegend werden Autos noch in Gewächshäusern untergebracht und der Bus zeigt nicht einmal die Haltestellen an. Wer sollte sich auch hierher verirren, außer den Einheimischen, die natürlich ihre Gegend kannten?

Als ich am frühen Abend endlich vor den Toren des echten Kulturzentrums stand, waren die bunten Tore verschlossen. Mit mir warteten sicherlich 30 andere bunte Menschen, welche ebenfalls hineinwollten. Zu ist zu. Wirklich? Die Reiseleiterin der italienischen Gruppe tätigte ein paar Anrufe und schwuppdiwupps, der Sesam öffnete sich und ich schlüpfte wie selbstverständlich mit hindurch. „Wir“ wurden sogar durch die heiligen Hallen geführt, in denen Künstlerinnen und Künstler arbeiteten. An diesem Ort finden auch regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen statt. In einer der Hallen bereitete ein junger Mann eine Installation vor, die während einer Show in den kommenden Tagen präsentiert werden sollte. Dabei erzählte er die Geschichte seines Großvaters, auf den Stühlen lagen Joints, einer für jeden Gast. Der Zusammenhang blieb mir jedoch verborgen. Irgendwann trennte ich mich wieder von „meiner“ Reisegruppe und schlüpfte zurück aus der Magie der Kunst durch das bunte Tor in die Realität. Der Tag war voll gewesen, ich hatte Lust auf kulinarische Befriedigung, Essen und Wein in meinem Mündchen. Tag zu Ende.


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Travno – Mamutica

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Medika

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Neuer Tag, neue Sonne. Wirklich warm in Zagreb im Herbst 2023. Bereits morgens um 9 Uhr T-Shirt-Wetter. Dennoch trugen die Einheimischen Jacken, Jäckchen und Pullover. Ich war verwundert. Für meinen Morgenkaffee hatte ich mir einen Platz auf dem Dolac-Markt im Herzen der historischen Stadt ausgesucht. Es gab wirklich ziemlich viel frisches Obst und Gemüse, Pilze und Öl, Nüsse und vieles mehr hier zu erstehen, aber der Markt selbst, meines Erachtens, kein großes Ereignis. Überall waren rote Schirme aufgespannt, die die Händlerinnen und die Waren vor der Sonne schützen sollten. Vorwiegend ältere Kroatinnen (spannend, wie homogen die Bevölkerung ist) waren auf dem Markt unterwegs und schleppten ihre Einkäufe in tausend kleinen Plastiktütchen nach Hause. Der junge kroatische Mensch dagegen geht im Konzum einkaufen. 

Nach dem Markt-Besuch und viel Kaffee lief ich zu einer Bushaltestelle in der Nähe. Mich empfingen wieder fast nur Ältere. Etwas jedoch war anders. Diese hatten Blumen und Gestecke dabei, in Hülle und Fülle. Ich wusste, hier war ich richtig. Mein Ziel für den Tag der Mirogoj-Friedhof, der größte Friedhof Kroatiens. Als mich der Bus ausspuckte, stand ich gleich auf einer Beerdigung oder besser auf einer Trauerfeier; irgendein hochrangiges Militärmitglied war gestorben, mehr konnte ich nicht erkennen. Ihm gedachten in jedem Fall ziemlich viele Menschen. Ich gesellte mich kurz dazu, dann begann ich meinen Rundgang. Der prächtige Eingang und die hübschen Arkaden waren mit Holzpfeilern und Zäunen abgestützt beziehungsweise abgesperrt. So spazierte ich einfach querfeldein. Die Idee, ein bestimmtes Grab zu suchen, verwarf ich ziemlich schnell wieder, das war mir auch auf anderen Friedhöfen noch nie gelungen. Es war brüllend heiß, und das im Oktober; ich wollte mir nicht vorstellen, wie die Sonne im Sommer auf die Gräber knallen würde. Es war nicht viel los auf dem Friedhof, ab und an ein paar andere Besucher, ab und an Arbeiter, die sich an den Gräbern zu schaffen machten, ab und an größere und kleinere Autos auf den friedhöflichen Straßen. Keine besonderen Vorkommnisse. 

Nach meinem Rundgang nahm ich den Bus wieder zurück ins Zentrum, streifte noch einmal über den Markt. Jetzt war es ziemlich interessant. Die Händlerinnen räumten ihre Waren zusammen und bauten die Stände ab. Der gesamte Müll flog auf den Boden. Die Tauben feierten ihr Fest des Tages. Ich würde ihnen später noch einmal begegnen. Nämlich auf dem Ban-Jelačić-Platz. Dort saßen zwei Gesellen, die die Tauben nicht nur fütterten, sondern auch mit ihnen schmusten und spielten. Einer sprach mich an, setzte mir ein Täubchen auf den Unterarm und krümelte mir Brot in die Handinnenfläche. Sofort kam eine Schar angeflogen und okkupierte mich. Kurz war ich überfordert. In der einen Hand meine Kamera, in der anderen die Tauben. Auch ich mag Tauben sehr. Einer der junggebliebenen Gesellen erzählte mir, dass sie seine liebsten Tiere seien und er es vor allem mag, wenn er Kinder und Tauben zusammenbringen könne, denn das Verhältnis zwischen der „Luftratte“ und dem Menschen sei ziemlich belastet. Der Rest des Tages verlief ziemlich unspektakulär, denn die Müdigkeit hatte von meiner Seele und meinem Körper Besitz ergriffen und verlangte nach Schlaf. Irgendwo im Zentrum nahm ich Ramen zu mir; die besten Ramen hatte ich bisher immer im osteuropäischen Raum gegessen (das blieb auch jetzt so).


Ban-Jelačić-Platz

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Dolac-Markt 

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Mirogoj-Friedhof

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Tag drei in Kroatiens Hauptstadt überraschte mich (mehrmals). Außerdem hat die Stadt einen neuen Punkt auf meiner „Ich-mag“-Liste erhalten. Ich mag die öffentlichen Toiletten oder noch besser gesagt die allgemeine Toilettenlage der Stadt. Die Örtchen für die wichtigen Geschäfte des Tages waren immer sauber, es gab immer Toilettenpapier und sie waren immer kostenlos. Das nenne ich puren Luxus. Und einem weiteren Luxus bin ich an diesem Tag begegnet: dem Straßenessen. Es war wirklich gut und dazu noch richtig richtig günstig. Die Preise sind sonst teilweise nämlich ziemlich happig, vor allem das Essen in Restaurants. Die Einführung des Euros zu Beginn des Jahres 2023 hat sicherlich zu einem Preisanstieg geführt, auch sind die Pauschalreisenden (hier sind besonders die Asiaten hervorzuheben) bereit, so viel zu konsumieren, wie nur geht. Im Supermarkt konnte ich feststellen, dass ein Drittel der Produkte sogar teurer waren, als bei uns. Dafür war der öffentliche Verkehr ziemlich billig, 56 Cent für 30 Minuten. Ich gönnte mir Fahrten in beide Richtungen bis zu den jeweiligen Endstationen mit der Tramlinie „6“. Es ruckelte und zuckelte an so manchen Stellen. Als ich ausstieg, befand ich mich im Betonmeer und konnte darin nun mit Freude abtauchen. Selten habe ich so viele Plattenbautensiedlungen gesehen wie in Zagreb. Und ich mochte es, zwischen den Häusern herumzulaufen, den  Mädchen und Jungen beim Schulsport zuzuschauen und mit den Alten im Café zu sitzen; ich mit einem Kaffee, die meisten von ihnen mit Bier. Ich mochte es, den normalen Alltag der Menschen zu beobachten, abseits von „Sehenswürdigkeiten“ und „Shopping“ im Inneren der Stadt. 

Es gab an diesem Ort, ziemlich weit weg vom Zentrum der Stadt, für mich eine eine Überraschung geschenkt. Ein Markt in einer lichtdurchfluteten Halle. Dieser Markt ist garantiert in keinem Reiseführer zu finden. Das Einkaufen für Einheimische. Abwiegen noch mit mechanischen Waagen mit Gewichten, meist von mittelalten Frauen. Saisonware glitzerte in der Sonne: Kürbisse, Pilze, Feigen. Mir kaufte ich Feigen und ass sie die nächsten Tage mit großem Genuss. Früher, als ich meinen Geburtstag noch feierte mit anderen Menschen, gab es immer Speisen mit frischen Feigen, die Frucht meines Geburtstagsmonats, für meine Gäste und mich.

In die andere Richtung fuhr die Tram die „Ilica“ entlang. Die 6-Kilometer-Straße ist die längste der Stadt und mit Geschäften übersät. Alles, was das Herz an Produkten begehrt, wenn es das denn tut. Nachdem ich mit dem Tram-Fahren fertig war, suchte ich mir ein neues Fortbewegungsmittel: die Standseilbahn. Sie fährt weniger als eine Minute und verbindet die obere Stadt mit der unteren. Oben befindet sich das Regierungsviertel von Kroatien und Zagreb und viele alte Sehenswürdigkeiten. Hinauf wollte ich deswegen nicht, sondern hinunter, durch den Artpark. Dort sollte es ein paar spannende Graffiti geben. Gab es nicht, dafür aber einen alten sozialistischen Kinderspielplatz und einen ziemlich bunten Eingang zum „Tunel Grič“. Zu diesem Tunnel führte mich ein kleiner Junge, der vorher auf einer Schaukel gesessen hatte und in sein Handy starrte. Der Tunnel, der lange Zeit obdachlosen Menschen vorbehalten war, ist nun ein Touristenmagnet. Es gibt sogar eine saubere, öffentliche Toilette. Die Einheimischen nutzen den Tunnel (ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg) als Abkürzung oder ab und an auch, um ihre Stimmbänder zu testen. So habe ich es jedenfalls erlebt. Sie waren noch nicht zu sehen, aber schon zu hören, die drei Freunde aus Zagreb. Ihre Namen habe ich vergessen, obwohl sie sie mir ziemlich brav aufgesat hatten, denn sie wollten, dass ich sie vor einer künstlerischen Installation im Tunnel fotografiere. Habe ich natürlich gerne getan. Dann sollten sie noch einmal für mich posieren, auch das taten sie gerne. Danach bewegten sie sich schreiend und singend weiter durch den Tunnel. Noch lange konnte ich sie hören und musste schmunzeln. Die Begegnung mit den dreien war ein guter Abschiedsmoment von der Stadt. Ich ging nicht verliebt, auch nach drei Tagen war ich der Stadt gegenüber noch ziemlich reserviert. Aber ich ging dankbar. Die vielen kleinen Erlebnisse hatten die vergangenen Tage zu einer spannenden Reise gemacht. Morgen würde es weiter nach Triest in Norditalien gehen. Vorher treffe ich noch einmal meine schweizerische Mitbewohnerin. Sie war zwischenzeitlich nach Sarajevo gereist. Wir haben bis spät in die Nacht hinein ein interessantes Gespräch geführt. Sie mochte Sarajevo überhaupt nicht, aber in Zagreb hatte sie sich wohlgefühlt. Ganz im Gegensatz zu mir. Sie bräuche beim Reisen eine Art Sicherheitsgefühl und moralische Übereinstimmungen. In Sarajevo dachte sie, alle Muslime seien Terroristen. Puh. Und westliche Werte seien das Non-Plus-Ultra. Puh. Ich musste lange darüber nachgrübeln. Ich denke, dass unsere „westliche Vormachtstellung“ uns ziemlich eingeschränkt handeln, fühlen und erleben lässt. Zagreb oder Sarajevo? Sarajevo, natürlich! (Meine Reisereportage von Sarajevo)


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TRIEST – Alcatraz, 80-kmh-Bora, nasse Füße, Zwiegespräch mit der Schönheit & ein gestohlener Regenschirm

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Next Station: Triest, Norditalien. Vier Busstunden entfernt von Zagreb. Gekommen war ich, um die Synagoge anzuschauen und das jüdische Viertel. Bekommen habe ich zu allererst bei purem Sonnenschein „Alcatraz“ (Sozialbaukomplex Ater). Alles hatte ich mir vorstellen können von einer malerischen, norditalienischen Stadt, nur das nicht. 468 Wohnungen, zirka 2500 Bewohnerinnen. Gesehen hatte ich diesen Mammutbau (Hallo Zagreb!) schon aus dem Bus heraus beim Herunterfahren aus den Bergen zum Meeresspiegel nach Triest. Bereits da fragte ich mich, was dieses architektonische Werk, das ich bei purem Sonnenschein aus meinem Fenster betrachtete, wohl sein konnte. Als ich am Bahnhof ankam, meinen Stadtbus in meine Herberge nahm, staunte ich nicht schlecht, als mich das Gefährt in dessen Nähe ausspuckte. Zufall? I don‘t  know. Ich nahm den Zufall natürlich bei der Hand und erkundete das Objekt, das mich stark an die Bauweise von Le Corbusier erinnerte. Begeisterung pur. So etwas Gigantisches hatte ich so noch nicht gesehen. So viele bemalte Wände, so viele farbige Elemente, die einen ziemlich guten Kontrast zum grauen Beton machten. So viele Autos. So viele Durchgänge, alle konnte ich nehmen, nur in die Fahrstühle traute ich mich nicht (Platzangst). So wenige Menschen. Es war Samstag. Vielleicht nutzten viele von ihnen den warmen Herbsttag, um am Meer abzuhängen. Das tat ich später auch kurz, nur mit mäßiger Begeisterung allerdings. Das Meer ist nicht mein Sehnsuchtsort. Auch hatte ich keinen Badeanzug dabei, das bedauerte ich allerdings ein wenig. Es war heiß und ich hätte Abkühlung gebrauchen können. So what. Kaufte ich mir eben ein Eis.

„Ater“ wurde zwischen 1969 und 1983 gebaut. Auch wenn der ganze Komplex mittlerweile ordentlich überholt wurde, bleibt der Ort ein Schauplatz für Vandalismus und Kriminalität, jedoch nicht vergleichbar mit Scampia in Neapel (Meine Reisereportage aus Neapel). Bewegen konnte ich mich ziemlich frei und die wenigen Menschen, denen ich begegnete, warfen mir ein freundliches „Salve“ entgegen. Freundlichkeit. Gutes Stichwort. Die vergangenen Tage hatte ich fast vergessen, dass Menschen auch „schön“ miteinander umgehen können. Zagreb war wohl der unfreundlichste Ort, an dem ich je war. Vielleicht habe ich die anderen Orte auch einfach vergessen. Sagen wir so, der unfreundlichste Ort der letzten fünf Jahre, bestimmt. Die Theorie meiner schweizerischen Mitbewohnerin in Zagreb: Alles Nazis. Ganz schön pauschal. Ja. Aber dieses Vorurteil kursiert über die Kroaten wegen ihrer Kollaboration mit den Deutschen im zweiten Weltkrieg. Aber die Deutschen sind so unfreundlich ja nicht. Es muss also einen anderen Grund geben…

Zurück zu Triest. Die Stadt erinnerte mich ein wenig an Venedig. Wasser und viele Cafés. Zum Glück war Wochenende. Die Stadt hatte sich verschlossen, nur die Supermärkte waren offen und all die Etablissements, wo der gemeine Tourist sein Geld für das leibliche Wohl ausgeben konnte. Nach meinem kurzen Ausflug zum Meer fuhr ich mit dem Bus wieder den Berg hinauf zu meiner Herberge. An diesem Abend hatte ich keine Lust auf das Flair der Innenstadt. Ich wollte allein sein auf meinem Zimmer auf dem Berg. Von dort konnte ich sogar das Meer sehen. Ich ging noch in das kleine Restaurant nebenan etwas essen und schlief dann unruhig. Vielleicht spürte ich schon das Unwetter aufziehen. 


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Il Quadrilatero // ATER // Alcatraz

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Zweiter und letzter Tag in Triest. Ich kaufte ein Tagesticket für den Bus, 3,40 Euro. Wer auch immer in Triest ist, sollte unbedingt den Bus nehmen, in alle möglichen Richtungen. Denn dieser kraxelt die Berge hinauf und hinab. Dies in einem Tempo, dass mir manchmal ganz schlecht wurde. Wie die Fahrerinnen ihre Gefährte durch die engen Gassen, oft mit Autos zugestellt, navigierten, war preisverdächtig. Mensch beachte aber unbedingt, dass immer eine Anzeige mit starker Geste nötig ist, um ein- und auszusteigen. Ich verstand schnell, dass ich meine Hand heraushalten musste, als wenn ich in Deutschland ein Taxi rufen würde, um den Bus an der Haltestelle zu stoppen. Im Bus musste ich den roten Knopf drücken, wenn ich wieder hinaus wollte, ansonsten wurde eben nicht angehalten. Pünktlich waren die Busse fast nie, manchmal rauschten sie auch einfach an mir vorbei und manchmal, das aber eher selten, hielten sie auch schon mal an, wenn ein Mensch ohne Haltestelle die Hand herausstreckte.

Triest und die Busse waren für mich ein großes Abenteuer. Bei diesem einen sollte es nicht bleiben. Denn das Wetter wurde an diesem Sonntag zu einem Unwetter par excellence. Regenfälle wie Sturzbäche. Alles schwamm. Bora-Winde bis zu 80 Kilometern die Stunde. Mehrmals am Tag war ich völlig durchnässt. Dennoch machte es Spaß, durch die Straßen zu streifen, jedoch erst, als ich aus lauter Verzweiflung über die Nässe von oben in einem Luxuscafé einkehrte, einen überteuerten Nero (Espresso) trank und mir einen Regenschirm „lieh“, von denen, die zu Hauf am Eingang auf ihre Herrchen und Frauchen warteten. Mit dem Schirm war es zumindest wieder möglich zu fotografieren, obwohl die Navigation von Schirm und Kamera und Bora-Wind doch ziemlich sperrig war. Manchmal sprangen die Kiele des Schirms aus ihren Ösen, der ganze Schirm bäumte sich auf und kämpfte gegen das Pusten des Windes an. Bestimmt starben an diesem Bora-Tag in Triest viele viele Schirme den Bora-Tod. Die ein oder andere Schirmleiche sah ich jedenfalls auf den Straßen und in den Mülleimern der Stadt liegen. Übrigens, die Toilettensituation war wieder typisch westeuropäisch, immer mit Kosten verbunden. Kroatischer Luxus ade. 

Ungefähr zwei Stunden „verlor“ ich an den Regen. Erst harrte ich eine ganze Weile auf der Bank einer Bushaltestelle am Fußballstadion (Stadio Nereo Rocco) aus. Ich hatte davon gelesen, dass Künstlerinnen die Wände mit Graffitis verschönert hatten, das wollte ich mir anschauen. Saß ich also auf der Bank, starrte die bunten Wände des Stadions an, Autos fuhren vorbei, nach kurzer Zeit waren meine Füße klatschnass. Denn die Autos nahmen NATÜRLICH jede Pfütze mit Freude mit. An Losgehen war nicht zu denken. Regen-Inferno von allen Seiten und feinstes Gewitter vom Meer kommend. Also nahm ich den nächsten Bus ins Zentrum, um wenigstens in einem warmen Café auf das Ende dieses Infernos zu warten. Auf dem Weg ins Café suchte ich die Synagoge von Triest. Auch ein Brachialbau, ein wunderschöner. Die Synagoge gehört zu den größten Europas. Als ich sie näher betrachten wollte, kamen drei Soldaten mit Maschinengewehren auf mich zu und machten mir ziemlich schnell klar, dass ich genug Abstand zur Synagoge halten solle. Okay. Ziemlich hitzige Zeiten seit dem Überfall der Hamas auf Israel. Aber was sollte ich dem Gebäude denn antun? Ich ging um die Synagoge herum, es waren ja sowieso kaum andere Menschen auf der Straße unterwegs. Drei Männer mit Gewehren gegen mich. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, Fotos zu machen, mir die Bauweise und die Symbolik anzuschauen, bevor ich in das nahe Luxus-Café abschwirrte, um mir meinen Schirm „abzuholen“ (2,80 Euro für einen Negro im Tausch gegen einen Schirm erschienen mir okay ;)), damit ich weiter durch das jüdische Viertel streifen konnte. Bonjour Tristesse in Trieste. An diesem Tag ergab dieser Satz Sinn. Die Straßencafés waren leer, Stühle umgekippt, die Menschen hasteten nur durch die Gegend, wenn sie mussten, Touristen flüchteten in Museen und Restaurants, die Boote auf dem Canal de Grande liefen voller Wasser… Nur die Sportler wieder, ein paar Jogger liefen an mir vorbei, und ich musste über mein inneres Kopfschütteln lächeln. Ich hatte ja eine Aufgabe, und ich war nur für zwei Tage in die Stadt gekommen, aber warum um Himmels Willen joggten die? Jetzt? Der Regen ließ ein wenig nach, der Wind dagegen nahm zu. Manchmal musste ich mich festhalten, um nicht umgepustet zu werden! Erst beobachtete ich das raue Meereswasser, dann streifte ich durch die engen Gassen. Ab und an brach ein Lichtstrahl durch die Wolken. Es war Sonntag. Die Straßen waren so menschenleer, wie ich es nur aus der kleinen Stadt kannte, in der ich aufgewachsen war. Schon immer hasste ich die Tristesse des Sonntags. Vor ein paar Jahren änderte sich dieses Bild. Jeden Sonntag hatte ich eine Verabredung zum Gespräch. Ich liebte diese Verabredung. Sie fand immer statt. Höchstens eine Handvoll Ausfälle, die aber immer nachgeholt wurden. Leider starb mein sprechendes Gegenüber vor Kurzem. Worte können gar nicht beschreiben, wie sehr ich diese Gegenüber-Worte vermisse. Dafür hasse ich Sonntage wieder. Der Sonntag in Triest aber war gut. Ohne Hass. Der Bora-Wind wehte meine Gedanken wild durcheinander, und die Leere der Straßen gab mir ein Gefühl von Zwiegespräch mit der Schönheit! Bevor das Licht an diesem Tag verschwand, nahm ich noch einmal den Bus zum Fußballstadion. Dort endete meine fotografische Arbeit für diesen Tag. Danach machte ich noch eine abenteuerliche Fahrt zurück in meine Herberge mit einem verrückten Busfahrer.


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Synagoge

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Stadio Nereo Rocco

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LJUBLJANA – Laibacher Fluss-Idylle, Hip-Hot-Spot, Architektur-Mekka, teure Spießigkeit

Ganz früh am nächsten Morgen verließ ich Norditalien. Auf nach Slowenien. Letzter Halt: Ljubljana, die nördlichste Hauptstadt Ex-Jugoslawiens. Einordnen lässt sich dieser Ort schwerlich. Nicht Fisch, nicht Fleisch, sage ich als Norddeutsche. Ganz nah an der Grenze zu Italien, aber nicht italienisch. Lange Jahre ein Teil des sozialistischen Jugoslawiens, aber nicht post-sozialistisch. Vielleicht ein Hauch belgisch oder holländisch. Idyllisch, mit einem Flüsschen in der Mitte, malerischer Architektur und ein paar Plattenbauten drumherum. Das Städtchen ist ein Touristenmagnet, gleichzeitig hip. Nach meiner Ankunft beschäftigte ich mich natürlich erst einmal mit dem Bahnhof. Auf der Zugfahrt nach Zagreb hatte ich aus meinem Abteil heraus ein Gebäude gesehen, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog und das ich nun fotografieren wollte. Dieses Wohn- und Businessdreieck sah aus wie eine Oberhofer Skihütte. Später in meiner Herberge erfuhr ich von Einheimischen, dass sie dieses Gebäude auch so nennen: Skihütte. Es stammt übrigens aus den frühen 2000er Jahren und zählt zur modernen Architektur. Mittlerweile war es ziemlich kalt geworden. Mindestens zehn Grad weniger als am Anfang meiner Reise. Jetzt konnte ich den Herbst riechen und den Winter ahnen. Eines haben die Ljubljaner übrigens gemeinsam mit (fast) allen italienischen Menschen: Sie sind laut. Dauernd laute Gespräche, egal ob am Telefon oder persönlich, lautes Telefonklingeln, laut, laut, laut. Dafür sind sie wirklich freundlich. Laut und freundlich. Keine so schlechte Mischung, wenn auch anstrengend. An diesem Tag ließ ich mich einfach treiben, ziellos, ergebnisoffen. Ich war müde. Bereits seit über einer Woche unterwegs, hatte ich kaum Zeit gehabt, um durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen, mich auszuruhen. Immer wieder fotografieren, schreiben, Gedanken machen, beobachten, recherchieren. Früh ging ich ins Bett und schlief tief, träumte.


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Klirrend kalt war es, als ich am nächsten Tag mein temporäres Zuhause verließ. Zwei Grad. Vor drei Tagen hatte ich noch am Meer gelegen, die viele Sonne Italiens hatte mir später Kopfschmerzen bereitet. Nun also Kälte und keine Sonne mehr. Auf dieser Reise durchlief ich verschiedene Wetterwelten. Meine Kleidung hatte ich dafür allerdings nicht gut ausgesucht. Musste ich eben improvisieren. Dieser Tag zog sich wie Kaugummi. Idylle okay, aber langweilig. Fotografisch sowieso, aber auch für die Inspiration. Gen Abend wurde es etwas besser, als ich Drago aus Mazedonien traf. Dazu aber gleich. Denn vorher trugen mich meine Beine noch die ein oder andere Straße entlang. Zufällig landete ich im Metelkova, einem Künstlerviertel in der Nähe des Bahnhofes. Anders als in Zagreb war dies ein offener Hipsterort, nicht verschlossen. Graffitis und künstlerischer Output überall, sogar der Fußballverein Chemie Leipzig hatte sich schon mit einem Bild an einer Wand verewigt. Durch die zentrale Lage und die Offenheit war es jedoch nicht verwunderlich, dass dieser Ort nicht immer gut behandelt oder einfach missbraucht wird. Tagsüber im Herbst kann er, denke ich, sowieso nicht seinen Charme entfalten. Um Metelkova und seine Clubs in der Nacht aufzusuchen, fehlte mir während dieser Reise die Kraft und auch die Muße. Gut, dass es solche Orte gibt, aber vielleicht müssen diese einfach besser geschützt werden, so wie die Synagoge in Triest (Scherz!). 

Nach den bunten Bildern wieder jede Menge Beton. Der Platz der Republik. Dazwischen noch eine Busfahrt. Eine Station fuhr ich „schwarz“ bis zum Bahnhof. Dort stieg ich aus, um Tickets zu kaufen. Das gestaltete sich eher schwierig. Es gibt weder Tageskarten noch Zeitkarten für den öffentlichen Verkehr in Ljubljana. Zuerst muss eine Chip-Karte erworben werden, auf die dann einzelne Bus-Tickets gespeichert werden können. Was für ein Quatsch. Ging ich also zu Fuß. Als ich am Platz der Republik (der Bau des Platzes begann 1960) ankam, traf ich Drago. Er streikte ganz allein vor dem Parlamentsgebäude. Drago gehört zur mazedonischen Minderheit in Griechenland. Leider habe ich vergessen, wofür er genau streikte. Er hielt mir einen Vortrag über die Religion und welches Gift sie für die Gesellschaft und das Zusammenleben sei (YES!). Er erzählte mir von den modernen Griechen, die kaum noch etwas vom Hellenismus wüssten geschweige denn so lebten. Dafür gäbe es Joghurt, Tzatziki, Ouzo und DIE orthodoxe Religion. Drago redete ununterbrochen. Wenn er nicht redete, lief er auf dem großen Platz zwischen den Denkmälern umher oder grüßte die Menschen, die vorbeigingen. Ich fotografierte ein wenig sozialistische Architektur und beendete dann diesen zähen Reisetag. Schon jetzt fehlte mir die Sonne.


Metelkova

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Platz der Republik

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Es war bedeckt am letzten Tag meiner Reise. Die Sonne wollte nicht mehr zwischen den Wolken hervorkriechen. Mein Körper schleppte sich noch einmal durch Ljubljanas Straßen und Gassen. An dieser Stadt war auf den ersten Blick gesehen nichts falsch. Aber sie fühlte sich trotzdem für mich nicht richtig an. Nicht einmal reiben konnte ich mich an ihr. Sie war wirklich schön und einladend, aber auch langweilig und nichts-sprechend zu mir. Dekadent an manchen Stellen, übervoll von gaffenden Touristen an anderen, ziemlich ziemlich teuer, das Essen okay, aber in keinem Fall individuell oder einmalig, die Menschen hingen mal wieder an ihren Handys und fielen nicht besonders auf, die Touristen hingegen filmten und fotografierten jeden Schnotter. Als ich auf einem Brunnen saß, baute gerade ein Straßenmusiker sein Set auf.  Er begann zu spielen, sofort versammelte  sich eine Traube Menschen, um seine ersten Takte für immer und völlig unnötig festzuhalten. Absurdistan! 

Ljubljana erlebte einen normalen Wochentag. Die Menschen tranken ihren Kaffee, auf einem kleinen Platz fand ein Feuerwehrfest für Kinder statt, auf dem Markt wurde frisches Obst und Gemüse verkauft, asiatische Reisegruppen schoben sich über eine der Brücken über das Flüsschen Ljubljanica, über der Stadt präsentierte sich das Laibacher Schloss. An meinem letzten Tag spazierte ich noch ein wenig durch die Straßen. Ich entdeckte Mahler, der von 1881 bis 1882 in Ljubljana gelebt hatte. Zehn Filme waren voll. Mehr als genug. Keine Lust mehr, genau hinzuschauen und hinzufühlen. Diese fotografische Reise war beendet. Leises Ausklingen auf den Straßen Sloweniens.


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NACHWORT

Dieser Trip war bereits im letzten Jahr geplant. Nun, ein Jahr später, endlich durchgeführt. Es war keine tief emotionale Reise. Ich hatte wenig Kontakt mit Menschen. Wollte ich keinen Kontakt? Vielleicht. Dafür viel Zwiegespräch mit mir und Beobachtungen. Ich sah wunderbare Orte, wie auf jeder Reise lernte ich dazu, ich bekam noch einmal eine Menge Sonne auf die Haut.  Entdeckte auf der Reise Max Frisch wieder, erblühte kurz in Italien, hatte gedacht, Zagreb wäre auf der Balkan-Liste ganz hinten, aber ich muss mich korrigieren: Ljubljana. Kosovo und Montenegro stehen noch auf meiner Balkan-Reise-Route.

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