Kreative Fotoworkshops mit Antje Kröger
Posted by Antje Kröger Photographie on Dez 29 2014, in Workshop
Ich bekomme immer wieder E-Mails oder Anrufe und werde zu mehr Details zu meinen Fotoworkshops gefragt. Vieles steht aber schon an verschiedenen Stellen auf meiner Homepage oder meinem Blog. Deswegen hab ich mal ein paar Texte, die Workshopteilnehmer geschrieben haben und Bilder, die während meiner Workshops entstanden sind, zuzusammengefasst in diesem Beitrag.
Was ist mein Hauptanliegen? Ich mag Menschen auf ihren (fotografischen) Weg bringen und ich mag es, genau damit auch wiederum Geld für meine Fotografischen Projekte zu verdienen. Es geht um viel, denn es geht um persönliche Ziele, es geht um Sinn und Sinnlichkeit, um Geschichten, es geht um das Dahinter, es geht viel mehr um den Menschen hinter der Kamera als den davor. Natürlich, wir beschäftigen uns mit Gestaltungsregeln wie Goldener Winkel und goldener Schnitt, Fotografischem Gespräch, Fotografischen Baustellen und Zielen, Themen, Kreativtechniken, Ästehtischen Idealmassen, Harmonielehre, Schönheitsbegriffen, Bildkritik etc. Aber im Vordergrund steht, egal, welches Thema der Workshop hat, der Grund für das Fotografieren, um Aussagen, um Kommunikation, um den Transport von Emotionen. Dazu braucht es manchmal sehr ehrliche Worte, dazu braucht es häufig lange (Einzel)Gespräche, dazu braucht es eine Menge Bildkritik. Trotz der Wichtigkeit der Dinge, machen wir uns die Tage und Wochenenden schön, wunderbare Modelle (Mann und Frau), viel Kaffee und Tee und Leckereien, Musik, Lachen…Jeder Workshop ist anders. Es kann gar keine Wiederholungen geben.
Das Programm für 2015 findest Du hier: Fotoworkshops mit Antje Kröger 2015
Sandra war diesen Sommer bei einem meiner Workshops und schrieb mir folgende Zeilen: „Ich stieß durch Zufall auf Antje: Ich wollte an einem Fotoworkshop teilnehmen, in einer Stadt, in der ich noch nie war und ich entschloss mich für Leipzig, das coolere Berlin :)
So stieß ich auf ihre Homepage und war schwer beeindruckt von der Lebendigkeit, der Stärke, der Emotionalität ihrer Bilder. zack, der Workshop war gebucht. Vorab stellte Antje „Hausaufgaben“ zur Vorbereitung auf den Workshop. Wir sollten uns überlegen, welches fotografische Ziel wir anstreben, welches sind die Baustellen…beeindruckend, war ich doch von bisherigen Workshops, die ausschließlich von technik- und selbstverliebten Männern geführt wurden, gewohnt, an einer Selbstdarstellershow teilzunehmen. Hier war das Gegenteil der Fall: Antje hatte uns Mittel an die Hand zu geben, Gefühle an die Bildoberfläche, im wahrsten Sinne des Wortes, zu bringen. Sei es durch die Interpretation eines Gedichtes, der fotografischen Umsetzung eines persönlich wichtigen Themas, … Antje hat uns auf spielerische Art und Weise dazu gebracht, ein Gefühl für einen guten Bildaufbau zu entwickeln, sie hat aus jedem einzelnen die Kreativität herausgekitzelt und jedem somit auf seine eigene Art und Weise dazu verholfen, seinen Weg einzuschlagen.
Es war ein sehr kreatives Wochenende: ich fühlte mich (kreativ) ausgetobt wie das letzte mal auf einem Kindergeburtstag. Ein wundervolles Gefühl! Jetzt möchte ich nur noch fotografieren! Ich habe an diesem Wochenende sehr, sehr viel gelernt. Das wichtigste: das Gefühl, die Botschaft des Fotografen ist Voraussetzung für ein Foto, das auch im Betrachter „etwas“ auslöst…abgerundet wurde der Workshop durch zwei sehr professionelle Modelle, die Antje ausgewählt hatte. Ich bin nach Hause gefahren mit dem Gefühl, fotografisch neu geboren zu sein ! Das Wochenende war eine wundervolle „Therapie“. Auf der Rückfahrt im Zug las ich mir meine Notizen durch, die ich mir vorab zu dem Workshop gemacht habe… die Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen ! Vielen Dank dafür, liebe Antje !“
Jasmin schrieb über den Tanzerei – Workshop: Wie Wasser ohne Rohrbruch in Häuser gelangt – Die Wohnung liegt in einer mir unbekannten Gegend Leipzigs. Hier ist es weniger urban und angenehm still. Nicht verschlafen oder aufgekratzt wie andernorts. Zwischen sanierten Altbauten, deren alte Geschichten einer gepflegten Außenfassade weichen musste, steht ein Gebäude, bei dem der Putz noch ein Eigenleben führen darf. “Alle weg. Hochzeit feiern. Im Park oder dort, in diesem Haus.” Ein wahrscheinlich fünfzigjähriger Mann arabischer Herkunft grinst mich an und wedelt mit ausgestrecktem Zeigefinger um sich. Er sitzt vorm Dönerladen von nebenan. Nein, ich bin mir ziemlich sicher, hier Einlass gewährt zu bekommen. Nach einer Minute, in der sich das Grinsen des Arabers zu einem selbstbewusst triumphierenden Lachen gewandelt hat, wird mir geöffnet. Ich gelange in ein Haus, welches mir auch nach meinem dreitägigen Aufenthalt nicht das Gefühl geben wird, nur an einem Ort gewesen zu sein.
Der Workshop findet in einer spärlich eingerichteten Wohnung statt. Mehrere Stühle, Sofas, ein Klavier und wunderschöne Lichtverhältnisse. “Silke, was bedeutet Fotografie für dich?” Wir, die Kursteilnehmer und -leiter, sitzen in einer angenehmen Runde, um zu erfahren woher wir kommen, wer wir sind und wo wir stehen. “Mir geht es nicht um das Ergebnis. Ich möchte lernen.” Was für eine Aussage! Denn, was der Workshop zu bieten hat: einen Ort der Bereicherung zu schaffen. Er kann als einzig großer Impuls verstanden werden, wenn man zu verstehen weiß. Professionelle Tänzerinnen treffen auf das fundierte Wissen und feine Gespür von Antje. Großer Wert wird auf die Synthese von Sinnlichkeit und Formalität gelegt, wobei Emotion das implizite Moment ist. Intensität geht vor Kontrolle. Stark bemerkbar macht sich das in der konzeptionellen Gestaltung des Wochenendes.
Am Anfang steht die kritische Bildbetrachtung. Jeder der teilnehmenden Hobby- und Profifotografen hat etwa drei aktuelle eigene Arbeiten mitgebracht, die er/sie in der Gruppe besprochen haben möchte. Jeder kann und soll sich äußern, aktiv betrachten, um in ein gewisses Niveau der Konzentration zu gelangen. Ist dieses Niveau aus allgemeiner Voraussetzung für einen fruchtbaren Schaffensprozess erreicht, wird im nächsten Schritt an die spezielle Thematik angeknüpft: die Verbindung von Raum und (bewegendem) Körper durch Fotografie. Sicherlich würden viele Menschen diese Sätze unterschreiben. Und so stellt sich die Frage, wie gut Fotograf und Tänzer miteinander kooperieren können, wenn der inszenierende Part selbst keinerlei bzw. wenig Erfahrung mit dem Tanz, seinem Möglichkeitsspektrum und emotionalen Potenzial hat. Hier wurde meiner Meinung nach eine sehr wichtige Entscheidung getroffen: Die Tänzerin und Choreografin Jana bringt in kleinen Gruppen von bis zu vier Teilnehmern eigenes Körperbewusstsein, intuitive Raumwahrnehmung und gegenseitiges Vertrauen nah. So kann mitten in den Räumlichkeiten der folgenden Shootings eine authentische und stark individuell geprägte Beziehung zu Gegenständen und Lokation entstehen. Und das ohne erforderliche Vorkenntnisse, insofern man sich Offenheit und Empfindsamkeit gewährt. Ziel dieser Auseinandersetzung ist außerdem eine verbesserte Kommunikation zwischen Tänzern (Modellen) und Fotograf zu erreichen. Man fühlt sich sicherer in dem doch für einige ungewohnten Medium Tanz (Bewegung). Das Wasser, in das man geworfen wird, ist zwar noch angenehm und verständlicher Weise kalt, aber zumindest erfriert man sich nicht mehr den kleinen Zeh in ihm. Und kaltes Wasser muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein. In diesem Falle könnte es glatt in einem Fluss münden. In den anderen Räumen breitet gerade dieser seine Nebenarme aus: parallel zur “Körperarbeit” finden die ersten Shootings mit der Tänzerin und Choreografin Francesca sowie dem Modell Emma statt. Im Gegensatz zu den instrumental psychedelischen Klängen aus dem Raum, in dem die Gruppe rund um Jana experimentiert, ist es hier still. Nichts, außer dem Atem der Tanzenden, ihren Bewegungen und dem gierigen Klicken des Fotoapparats ist zu vernehmen. Die Tänzer bringen eine solche Energie und Seele mit sich, der man sich nur schwer entziehen kann. Nach den einleitenden Einzelshootings folgt ein gemeinsames Tanzstück von Jana, Francesca und Emma bei dem alle Beteiligten die Möglichkeit erhalten, fotografierender Weise diesem lebendigem Schauspiel beizuwohnen.
Am zweiten Tag wechseln die Gruppen, sodass jeder ein eigenes Shooting mit Tänzerin/nen und Handlung seiner Wahl bewerkstelligen kann. Ein großes Thema ist hier unter anderem die Bewegung mit Langzeitbelichtung zu erfassen und so die Ausdrucksformen, die mit ihr geschaffen werden können, auszuloten. Zwischen all dem Gestalterischen fügen sich Diskurse zum Thema “Privat” ein. Es wurde zur Überschrift des Wochenendes erhoben und soll ein Anreiz für, wie auch Anspruch an die entstehenden Arbeiten sein. Was bedeutet “privat sein”? In unserer Gesellschaft? Für mich? Wo bin ich öffentlich, wo und wie überhaupt noch privat? Welche Graustufen sind vorhanden? Was ist gut, was ist schlecht an Öffentlichkeit? Usw. So viele verschiedenartige Einflüsse in so geraffter, aber dennoch prägnanter Form führen zu einer Unmittelbarkeit, die mancher sich nur allzu oft wünscht. Einen schönen Abschluss mit Ausblick bietet letztendlich eine abermalige kritische Bildbetrachtung von drei bis vier nach eigenem Ermessen ausgewählten Arbeiten jedes Teilnehmers. Nur dreht es sich nun um die Arbeiten, die im Workshop entstanden sind. Glücklich oder vielleicht auch ernüchtert vom eigenen Können, aber auf jeden Fall voll von allerlei bewegenden Worten und Bildern geht man auseinander. Das war also wieder Mal ein Wochenende. Irgendein Wochenende mitten im August. Wie viel Leben doch in wenigen Tagen seinen Raum einnehmen kann…
Aber Wasser bahnt sich seine Wege, selbst wenn es manchmal einige Zeit dazu benötigt. Nicht wahr, Antje?!
Søren: Einen Workshop mit Antje muss man einfach erlebt haben. Erlebt? Genau das, denn es geht hier nicht einfach um “teilnehmen” oder “mitmachen”, sondern wirklich um’s selbst Erleben. Und das ist wirklich einzigartig. Wer danach nichts Neues gelernt hat, kann nur den kompletten Termin verschlafen haben.
Diese Frau strotzt vor Energie, spart weder mit Lob noch Kritik und serviert reichlich Kaffee in wunderbar filigranen Porzellantassen, die selbst Oma neidisch werden lassen.
Persönliches Plus von mir: endlich mal jemand, der sich auch traut, Klartext zu reden, wenn mal ein Bild nix geworden ist. Dann muss man zwar erst mal schlucken, weil man plötzlich überrascht ist, wie viele Fehler man in so ein einziges Bild einbauen kann. Aber dann! Dann macht man es beim nächsten Mal garantiert besser und freut sich umso mehr über das Lob der Mentorin!
Resumée: noch keinen Workshop bei Antje erlebt? Worauf wartest Du noch?”
visual Dreams
Deine Workshops scheinen wirklich Spaß zu machen und unkonventionelle Wege zu gehen. Das gefällt mir. Wenn ich demnächst mal wieder in Leipzig bin könnten wir vielleicht mal ein kurzes gemeinsames Projekt im Bereich künstlerische Fotografie starten. Vom handwerklichen bin ich mittlerweile nämlich so ausgelaugt das ich unbedingt wieder kreativen Freiraum schaffen muss *g*
Antje Kröger Photographie
vielleicht sind die menschen bei mir froh, mal wieder kindlich spielen zu koennen? wer weiss?! ich freu mich darüeber, wenn menschen „andocken“ und neue wege suchen und finden, also aufauf!