ZEITENWUNDE // Eine Trilogie zum Krieg in der UKRAINE
Posted by Antje Kröger Photographie on Apr 18 2022, in Mensch
Nachdem der Krieg in der Ukraine begonnen hatte, sammelte ich Material über Material: Worte, Bilder, Symbole. Erst nur, damit ich nichts vergesse würde. Schnell aber merkte ich, dass ich damit auch künstlerisch etwas anfangen und ausdrücken wollte. Und so verwandelte ich eines Tages (dies ist nun schon ein paar Wochen her) mein Atelier in einen Raum voller Krieg, Russland & Ukraine. Fast alle Dinge, die zu sehen sind, habe ich erstanden in der Ukraine oder Russland oder dort eingesammelt oder sie sind Geschenke aus diesen Breiten oder ein Rückblick auf meine DDR-Kindheit, in der die Sowjetunion auch mein großer Bruder war.
Ich baute einen Raum, in dem ich selbst später fotografisch agierte. Mit mir selbst vor der Kamera erarbeitete ich, wie ich mich zu diesem Zeitpunkt fühlte oder stellte die Bilder aus meiner Materialsammlung nach, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollten. Diese erste große Nach-Corona-Arbeit verlangte mir alles ab. Ein ganzes Wochenende brauchte ich, um das zu bebildern, was mein Herz fühlte, mein Verstand verarbeiten musste. Doch damit war es nicht getan. Der Krieg wollte einfach nicht enden. Weiter und weiter sammelte ich Material. So entstand der zweite Teil der Trilogie. Über eine Woche lang baute ich die Kulisse dazu auf. Ich beobachtete sie in unterschiedlichen Lichtverhältnissen und brachte Tag für Tag neues Material ein. Mit verschiedenen Kamera nahm ich das Sujet auf. Analog und digital. Schließlich ging ich während meiner eigenen Corona-Infektion hinein in diesen von mir erschaffenen Raum. Ich war schwach, aber nicht hilflos. Schließlich war ich ja im Gegensatz zu den Millionen Ukrainer*innen sicher, mit einem Dach über dem Kopf. Abschließend fragte ich N., die bei mir war, weil sie mich buchte für Künstler*innenfotos, ob sie Teil meines Zeitenwunde-Projektes werden wollte. Wollte sie. Das war ein großes Glück für mich. So konnte ich diesen zweiten Teil der Trilogie abrunden und die verschiedenen Fotos miteinander verweben.
Den dritten Teil erschuf ich während meines ersten Fotografie-Workshops nach dem C.-Lockdown 2021/2022. In dieser dreitägigen Meisterklasse kreierten meine Teilnehmer*innen ihre eigene Fotoserie zum Thema „Gespenster“. Und ich, ich durfte auch am Gespensterthema mitarbeiten. So entstand der dritte Teil meiner Trilogie. Später, die Fotos waren fertig retuschiert, widmete ich mich den Texten. Dazu brauchte ich die meiste Zeit. Sie sollten nicht plakativ daherkommen und eine weitere symbolische Ebene aufmachen.
Nun ist die Trilogie „ZEITENWUNDE“ fertig und auf meiner Website zu sehen und zu lesen. Sie hat einen Platz außerhalb des Blogs bekommen. Klickt auf den nachfolgenden Link, um zum gesamten Werk zu gelangen. Dieser Blogbeitrag ist „nur“ ein Teaser.