Phoenixfrau
Posted by Antje Kröger Photographie on Okt 05 2015, in Mensch
Aus schönen Federn ein Nest bauen.
Behaglich und warm hinterlassen von Raben, die einmal Eltern waren.
Aufgebaut, nachgebaut aus dem Dachfenster gesehen, gesehen und immerzu gesehen.
Gesungen in eine Ferne mit der Melodie gesprungen.
In die Weite die Luft der Stadt gedrängt – in den weiten rabendurchzogenen Himmel hinaus.
Wohin genau?
Der Blick in ein neues über den Wolkenzuhause.
Immer und ewig nur aus einer geschlossenen Dachlucke sehen, den Raben und Elstern hinterherschauen, dem Rauch, der von Schornsteinen drängt am Inneren vorbei und das Fenster ist kälteverklemmt – nicht mehr.
Die Stimme hat die Kälte gesprengt.
Es ist wie ein Jugend-Federkleid, das zu sehr einengt.
Federflaum, aus dem sie sich freikämpft, es die Haut nur zu Boden fallen lässt.
Wie der Schornstein, der warmen Rauch freilässt.
Die Stimme sich nicht mehr durch die Fenster halten lässt.
Durch die Ritzen des ziegellosen Daches drängt.
Den Jugendjahrefederflaum lässt sie fallen – bildet für die Nachkommen ein weiches Nest.
Die Jahre lassen die Klappe verrosten – ob sie sich durch Hackenpicken öffnen lässt?
Nur mit dem Schnabel stechen, hacken, Gläser hacken.
Es wird Scherben regnen. Die Splitter in die Augen wehen.
Wohin soll es gehen?
Nur durch die Stimme lässt es das Fenster sanfte kippen und die Phoenixfrau entschlüpfen.
Brrrr… erster Flugwind.. ein kalter Wind… der dem Federkind die Freiheit nimmt.
Sonnenuntergang – oder Smog? – glimmt, die Raben und Elsten führen weiter locken das freie Kind.
Schwingen nehmen Fahrt auf im Wind.
Warmer Rauch. Kälte verrinnt.
Sie springt.
Wer nimmt sie mit?
Die Unendlichkeit, die Weite in den Himmel schwingt.NM