Nexus
Posted by Antje Kröger Photographie on Sep 29 2015, in Mensch
Im luftleeren Raum des Geistes leben, heißt, immer «diesseits des Paradieses» leben, aber so gründlich, so völlig, daß selbst die Totenstarre als Veitstanz erscheint. So düster, öde und schal das Alltagsleben auch sein mag, nie reicht es an die Qual dieser endlosen Leere, durch die man bei vollem, wachem Bewußtsein ziellos umherirrt. In der nüchternen Wirklichkeit des Alltags gibt es die Sonne und den Mond, Blüten sowohl wie verwelkte Blätter, Schlaf und Wachsein, Traum und Albdruck. Aber in dem luftleeren Raum des Geistes gibt es nur ein totes Pferd, das mit bewegungslosen Füßen läuft, ein Gespenst, das sich an ein unergründliches Nichts klammert. Und so galoppierte ich wie ein totes Pferd, dessen Herr nie müde wird, die Peitsche zu schwingen, bis zu den fernsten Enden des Weltalls und fand nirgendwo Frieden, Trost oder Ruhe. Seltsamen Phantomen begegnete ich auf diesen ungestümen Ritten. Gräßliche Ähnlichkeiten bestanden zwischen uns, aber nie gab es zwischen uns die geringste Beziehung. Die dünne Hautmembrane, die auch der mächtigste Strom nicht durchdringen konnte.
Wenn es einen entscheidenden Unterschied zwischen Lebenden und Toten gibt, so ist es der, daß die Toten aufgehört haben zu staunen. Aber wie die Kühe auf dem Felde haben die Toten endlose Zeit zum Wiederkäuen. Bis zu den Knien im Klee stehend, kauen sie noch, wenn der Mond untergeht. Für die Toten gibt es Welten auf Welten zu durchforschen. Welten, die nur aus Materie bestehen, Materie ohne Inhalt, Materie, durch welche die Geistmaschine hindurchpflügt, als wäre sie weicher Schnee.Sexus-Plexus-Nexus, Henry Miller
gewidmet d*
Preston Rittenhouse
Such a lovely series – the tone and light, and Elina, of course!
Dave Michael
Beautiful images! I love your work.