Antje Kröger | Fotokünstlerin

„dann hat man es leichter im leben“ – eine Kurzdokumentation über Antje Kröger von Michael Philipp

Posted by on Juni 03 2025, in Mensch, Workshop

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Michael war vor zwei Jahren bei mir im Fotografie-Workshop. Zuvor war seine Frau Nicole bereits zweimal in Leipzig gewesen, um mehr über meinen Ansatz zur Fotografie zu erfahren und von mir zu lernen. Das Paar lebt in Bern. Michael wollte die Tage in Leipzig zusätzlich nutzen, um einen „kleinen“ Film über mich „zu machen“ – denn er ist Filmemacher. Gesagt, getan. Das Resultat ist nun, zwei Jahre später, endlich zu sehen. Spannend – gerade jetzt, in einer Zeit der Veränderung für mich.

An das Drehen selbst erinnere ich mich nicht mehr so genau. An das Fotoshooting, das Michael ins Zentrum des Films gerückt hat, hingegen schon. Es war ein emotional sehr anstrengendes Fotografieren. Auch der ständige Wechsel zwischen Model-Sein und Fotografin war ein Kraftakt. Aber wie immer bei solchen Herausforderungen fühle ich mich den Resultaten umso mehr verbunden.

Ich mag den Raum, den Michael mit seinem Film für mich geöffnet hat. Der Film ist auf der einen Seite sehr leise, für mich aber auch sehr laut, weil er weh tut – und weil genau in diesem Schmerz auch eine Befreiung liegt. Ich mag den Film. Er zeigt einen Teil von mir. Einen sehr ernsten Teil. Einen sehr wichtigen Teil. Er zeigt meine Räume noch einmal. Er ist eine Zeitreise – und doch auch nicht.

Und ich bin ziemlich froh, dass der „Marmor an meiner Seite“ hier Juni war. Wir arbeiten nun schon ein paar Jahre miteinander, und noch immer bereichert sie mein Schaffen. Das ist ein Geschenk. So wie dieser Film ein Geschenk ist. Danke, Michael. (https://www.luxs.ch/)

„Er möchte einen Film drehen über ihr kunstvolles Leben. Deshalb wollte er wissen, was sie gerade bewegt in ihrem Leben. Sie sprach in das Telefon, Minute um Minute. So viel Bewegung in ihrem Leben derzeit. Das war eine Menge Futter. Er wählte: Mutter und Körper. Natürlich. Die altbewährten Themen. Gehen immer. Liegen auf der Hand. Aber gut. Sie wollte nicht so streng sein. Körper und Mutter. Mutterkörper. Körpermutter. Schmerzkörper. Schmerzmutter. Mutterschmerz. Muttermutter. Körperkörper.

Sie saß vor dem Ofen. Ihr gegenüber rauchte ein anderer Körper, eine andere Seele. Ihr Marmor. Sie kannten sich schon ein wenig, doch nun begaben sie sich zusammen auf neues Terrain. Sie redeten über ihre Mütter. Können Töchter und Mütter jemals sich gleichberechtigt in die Augen schauen? Ist das Verhältnis von Mutter und Kind immer eine Unwucht, muss dies denn so sein? Oh. Sie dankte in diesem Augenblick ihrer Schwester für dieses wunderschöne Wörtchen. Und eignete es sich an für ihre Kunst. 

Körper. Mutter. Unwucht.“

Worte aus meiner Serie Unwucht

unwucht_analoge_fotokunst_antjekroeger
Unwucht
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