Narzista und Goldhaar (2017)
Posted by Antje Kröger Photographie on Dez. 23 2024, in Mensch
Diese kleine Fotoserie ist im Jahr 2017 stecken geblieben, deshalb ziehe ich sie nun einfach hinein in das Ende von 2024. Bei Instagram gab es vor ein paar Tagen unter einem Beitrag mit Selbstdarstellungen von mir eine „schöne Diskussion“, angestoßen von einer mir unbekannten Frau: „Warum so viel Hässlichkeit? Abstoßend.“ Es entwickelte sich eine gute Auseinandersetzung. Leider entschied sich die Frau dafür, alles zu löschen. Ich erinnere mich jedoch, dass auch das Wort „pervers“ auftauchte.
Was ist Perversion? Im eigentlichen Sinne bedeutet der Begriff Abweichung oder Verdrehung. Damit könnte meine Kunst sehr gut leben. Meist jedoch – und so glaube ich auch in diesem Fall – wurde der Begriff in einer seltsamen Vermischung von Hässlichkeit und moralischen (sexuellen) Vorstellungen verwendet.
Meine Kunst und ich können gut damit leben, nicht gemocht, kritisiert oder „nicht dazugehören wollend“ zu sein. Wenn die Kunst auslöst, wirkt, abstößt, zum Nachdenken anregt, triggert, wütend macht, neugierig macht, Lust weckt, sonderbar empfunden wird und noch vieles mehr – dann habe ich als Künstlerin alles richtig gemacht.
Wenn dabei jedoch Rückschlüsse auf die Person hinter der Künstlerin gezogen werden, ist äußerste Vorsicht geboten. Die Person hinter der Künstlerin bleibt für das Publikum „unsichtbar“. Alles, was Rezipient*innen „sehen“, sind Kunst und künstliche Figuren. Ein Spiel. Eine Erzählung. Eine Fiktion.
Ich erschaffe mit meinen Fotoapparaten Bilderwelten, so wie Rodin seine Figuren gehauen hat oder Frida Kahlo ihre Bildergeschichten gemalt hat. Das alles hat nichts mit Realität zu tun. Es geht um das, was mir auf der Seele brennt. Und ich scheue mich nicht davor, in die Extreme zu gehen, wenn es sein muss, denn Provokation und Drastik gehören zu meinem Erzählstil.











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