Antje Kröger | Fotokünstlerin

SERBIEN Okt*2025: Novi Sad

Posted by on Okt. 28 2025, in Mensch, Welt

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Der Zug Richtung Novi Sad war weder voll noch leer, angenehm gefüllt, würde ich sagen. Die Fahrt verlief ruhig. Die Züge fuhren nun nur noch bis nach Petrovaradin, einem Vorort von Novi Sad. Der Hauptbahnhof war nach dem tragischen Dacheinsturz vom 1. November 2024, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, gesperrt. Wie es nach dem Ankommen in Petrovaradin weitergehen würde, war für mich zunächst unklar. Niemand erklärte etwas, keine Ansagen, keine Schilder. Ich tat einfach das, was alle anderen auch taten: Ich folgte der Menge. Schließlich fand ich einen Bus, der ins Stadtzentrum von Novi Sad fuhr. Später bemerkte ich, dass Petrovaradin eigentlich ein Stadtteil von Novi Sad ist, also gar nicht so weit entfernt.

Im Bus in Novi Sad musste ich wieder bezahlen, anders als in Belgrad, wo der Nahverkehr kostenlos war. Die Preise waren aber immer noch sehr niedrig. Ich stieg im Zentrum aus, ohne genau zu wissen, wo ich war, und suchte erst einmal nach einem Café. Die serbische Kaffeekultur war bisher an mir vorübergegangen, aber ich brauchte dringend einen Espresso. Im Café schaute ich nach, wie weit es bis zu meiner Unterkunft war. Rund zwanzig Minuten Fußweg, also lief ich. Unterwegs kaufte ich ein paar Kleinigkeiten und sah mich um.

Als ich schließlich im Hostel ankam, blieb ich in meinem schönen Zimmer. Ich war müde und erschöpft und hatte keine Energie mehr, noch einmal herauszugehen. Das Kennenlernen von Novi Sad hinterließ gemischte Gefühle bei mir. Es war alles in Ordnung, aber nichts berührte mich wirklich. Vielleicht lag es an der Müdigkeit, vielleicht an der Stimmung. Wie schon in Belgrad war alles „okay“ – das Essen, die Menschen, die Orte. Es haute mich jedoch nicht um, aber es war auch nicht schlecht. Durchschnittlich.

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Mein zweiter Tag in Novi Sad war ein bewegter. So viel gelaufen wie lange nicht mehr, völlig erschöpft danach. Zusätzlich machte ich mir viele Gedanken über die Gesundheit. In Serbien wird sehr viel geraucht, wirklich überall – in geschlossenen Räumen, in Gaststätten. Das Rauchen ist allgegenwärtig. Ich aß am Abend in einem einfachen Restaurant, natürlich wurde auch dort geraucht. Kurz fragte ich mich, ob mich das wirklich störte. Ein bisschen schon. Ich bin ja westlich geprägt. Als ich mein Essen hatte, roch ich den Rauch schon gar nicht mehr. Dann dachte ich darüber nach, warum es hier so wenige fettleibige Menschen gibt. Das war mir schon in Georgien und Armenien aufgefallen. Vielleicht, weil die Leute sich mehr bewegen? Öffentliche Verkehrsmittel sind unzuverlässig, selten und oft überfüllt. Man läuft einfach mehr. Oder sind es die gesünderen Lebensmittel? Das Einkaufen von Frischem auf dem Markt und beim Bäcker und Fleischer. Viel weniger hoch verarbeitete Produkte.

Was ist gesünder? Unsere westliche Sport- und Anspruchsgesellschaft mit all ihren Diäten, Essstörungen, Unverträglichkeiten, Ersatzprodukten, hoch verarbeiteten Lebensmitteln und Supermärkten, so groß wie Autohäuser – oder ein Leben, in dem man einfach isst, was es gibt, und sich bewegt, ohne darüber nachzudenken? Wir Westler nehmen Vitamine, Eiweißshakes und Nahrungsergänzungsmittel zu uns, während hier viele Menschen „einfach“ normal essen. Natürlich ist Rauchen nicht gesund, und Alkohol in großen Mengen auch nicht. Die Menschen wirken dennoch „gesünder“, „ausgeglichener“ , „glücklicher“ als bei uns. (By the way, völlig verrückt, in Belgrad, an der Ecke, wo mein Hostel lag, gab es auch einen Laden mit Nahrungsergänzungsmitteln, zuerst dachte, es sei ein Weingeschäft. Nie war da jemand drin.)

Mein Tag begann früh, bereits um sieben stand ich auf, weil ich wusste, dass die Sonne nur bis zum Mittag scheinen würde. Ich wollte auf den jüdischen Friedhof von Novi Sad – und zwar mit Sonne. Als ich um acht loslief, herrschte auf dem zentralen Markt vor meiner Haustür schon Hochbetrieb. Morgens war dort die halbe Stadt unterwegs. Blumen, Obst, Gemüse. Brot. Eier. Fleisch, Fisch. Später am Nachmittag war ich noch einmal dort, da wurde bereits abgebaut und der Markt geschlossen.

Vom Markt aus lief ich zum jüdischen Friedhof. Das war eine kleine Odyssee. Ich hatte den Friedhof bereits früh entdeckt, aber von der falschen Seite. Eine Mauer versperrte den Zugang, also musste ich einmal ganz außen herumgehen, bis ich endlich den Eingang fand. Ich war die einzige Besucherin, es war still. Ich schaute mir die Gräber an, manche alt und verwittert, andere aufwendig gestaltet. Danach schlenderte ich noch über den angrenzenden Friedhof, auf dem Katholiken, Evangelisch-Reformierte sowie „Helden der Luftwaffe“ beigesetzt sind. Während des Ersten Weltkrieges war hier ein Friedhof für die „Deutschen Kriegshelden“ angelegt worden, der 1936 ausgebaut wurde. Von diesem Bereich ist heute nur noch das Eingangstor erhalten. Beide Friedhöfe waren sehr interessant, erzählten Geschichten und hielten mich in ihrem Bann. Menschen und ihre Geschichten; lebendig oder schon begraben. Was spielte das schon für eine Rolle?

Ich hatte nach so viel Freidhof Kaffeedurst und ging ich in eine kleine Kaffeebar. Die junge Frau hinter dem Tresen war freundlich, brachte mir Kaffee (natürlich gab es nur Kuhmilch). Ich fragte sie, wie ich zum Busbahnhof käme, um mir ein Ticket nach Niš zu kaufen. Sie erklärte es mir erst, kam dann aber noch einmal zurück und zeigte mir eine App für Novi Sad, in der man alle Busverbindungen finden konnte. Das war praktisch, denn Google Maps zeigte keine Busverbindungen an. Ich lud mir die App herunter, und sie half mir den ganzen Tag über. Immer wenn ich irgendwo WLAN fand, zum Beispiel im Lidl, schaute ich nach, welchen Bus ich brauchte.

Aber erst zum Busbahnhof mit der Linie 11b, darin erinnere ich mich noch, dort kaufte ich mein Ticket nach Niš. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich der Busbahnhof direkt neben dem Hauptbahnhof befand, der seit einem Jahr gesperrt war. Der dritte Friedhof also an diesem Tag für mich. Als ich die vergilbten Kuscheltiere an den Zäunen sah, wurde mir klar, dass hier das Unglück stattgefunden hatte, das in Serbien die größte Protestwelle seit 25 Jahren ausgelöst hatte. Ich war froh, diesen Ort nun gesehen zu haben, auch wenn die Stimmung bedrückend war. Danach fuhr ich zurück in die Stadt, ging noch einmal über den Markt, machte ein paar Besorgungen im Supermarkt und ließ mich treiben. Ich sah mir die vielen Botschaften und Graffitis an den Wänden an. Es war ein langer, stiller Tag voller kleiner Eindrücke. Ich war viel gelaufen, hatte viel gesehen und in den alten Bussen gesessen, die immer noch rumpelten und quietschten.

Am Abend ging ich das Restaurant direkt unter meinem Hostel. Ich bestellte Naturhühnchen mit Pilzen, dazu Pommes und einen Cappuccino. Es war einfach, bodenständig und schmeckte wunderbar. Mich erinnerte das Essen an die DDR, an diese klare, ehrliche Küche ohne Schnickschnack. Ich dachte: Warum brauchen wir immer so viel Besonderes, so viele „Speziales“, wenn es doch oft die einfachen Dinge sind, die das Herz glücklich machen?

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FRIEDHÖFE

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Jevrejsko Groblje (Jüdischer Friedhof) -  Novi Sad
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Groblje

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Hauptbahnhof

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Ich saß an diesem Abend in Novi Sad vor einem großen Einkaufszentrum und dachte: Genau das ist es wohl, was mich stört – diese Verwestlichung der Ostwelt. Neben den alten, brutalistischen Bauten aus den Achtzigern, diesen typischen sozialistischen Gebäuden, steht heute eine neue Welt aus Glasbausteinen: kapitalistisch, westlich, glatt. Diese Einkaufszentren, die überall gleich aussehen, nehmen den Städten ihre Eigenheit.

Am Nachmittag hatte ich kurz geschlafen, weil ich müde war und weil ich zu viele Ćevapčići gegessen hatte. Aber der Reihe nach.

Am Morgen fuhr ich zuerst zur Donau. Mir war gar nicht klar gewesen, dass all diese Städte – auch Belgrad – an der Donau liegen. Es war sonnig und warm, ein schöner Tag. Vom Ufer aus konnte ich auf die Festung Petrovaradin blicken, die große Sehenswürdigkeit von Novi Sad. Auch wieder ein Treppenwitz der Geschichte: Als ich jünger war und noch auf Musikfestivals ging, wollte ich immer auf das Exit-Festival gehen. Was soll ich sagen? Dieses Exit-Festival findet auf der Festung Petrovaradin statt, jedes Jahr. Fand statt, ist die bessere Formulierung. Denn 2025 gab das Festival auf, wegen des politischen Drucks. Und wird nun Serbien verlassen.

Die Festung interessierte mich nicht, ich spazierte am Fluss entlang. Dort steht ein Denkmal, das an die etwa 800 Juden und 700 Serben erinnert, die im Januar 1942 von ungarischen Einheiten ermordet wurden. Es heißt „Familie“.

„Am 22. Januar 1942 holten ungarische Gendarmen mehrere Hundert Juden und Serben aus ihren Häusern und trieben die Kinder, Frauen und Männer bei etwa minus 25 Grad zur Donau. Dort mussten sich die frierenden Menschen an einer Badestelle am Donauufer aufreihen. Nach und nach erschossen die Gendarmen und Soldaten die Opfer und stießen die Leichen in den Fluss. Das Morden dauerte noch den folgenden Tag an.“ (Quelle)

Ich blieb eine Weile, machte Fotos und saß dann noch in der Sonne, mit einem Eis in der Hand, während zwei Männer neben mir gemeinsam ihr Bier und ihr Gespräch genossen.

Später nahm ich den Bus nach Petrovaradin, zur Haltestelle, an der ich bei meiner Ankunft eingestiegen war. Ich hatte einige Orte gesehen, die ich fotografieren wollte. Das klappte gut, auch wenn es schwierig war, weil die Straße stark befahren war. Außerhalb der Stadt wird es schnell dörflich. Infrastruktur fehlt: kaputte Straßen, kaum Gehwege, Sandpisten statt Asphalt. Überall fahren Autos, Lkw, Busse. Dazwischen Menschen, die sich irgendwie hindurchschlängeln.

Ich fand meine Orte, machte Fotos und kehrte dann in einen kleinen Imbiss ein, den zwei Frauen betrieben. Die Speisekarte war natürlich auf Serbisch, ich verstand kein Wort. Also sagte ich einfach: „Ćevapčići, please.“ Sie fragte nur: „Big or small?“ Ich sagte „big“. Das bereute ich später ein wenig, aber nur ein wenig, denn sie waren so lecker. Mein Tipp überhaupt: Essen sollte man bei den Einheimischen, etwas außerhalb der touristischen Zonen.

Später nahm ich wieder einen Bus zurück in die Stadt. Ich musste nicht einmal bezahlen – der Fahrer winkte nur ab und sagte: „Steig einfach ein.“ Zurück an der Donau wurde das Wetter schlechter, Wolken zogen auf, ich war erschöpft. Ich legte mich hin, ruhte mich aus und ging am Abend noch einmal los, um mir den Freitagabend in Novi Sad anzusehen. Viel war allerdings nicht los. Insgesamt, dachte ich, ist es hier ein bisschen langweilig. Viel Neubau, viele Autos, chaotischer Verkehr. Die Busse sind überfüllt und kommen unregelmäßig. Ich fragte mich, wie sich ältere Menschen hier überhaupt fortbewegen können. Und überhaupt: Wie schaffen es so viele, sich Autos zu leisten?

Morgen sollte es mit dem Bus nach Niš gehen, fünf Stunden Fahrt. Ich war gespannt. Ich ahnte, dass dort eine andere Atmosphäre herrschen würde. Langsam kam ich in meinen Reisemodus hinein. Doch ich merkte auch: Überall auf der Welt verschwinden die Eigenheiten der Orte. Die Globalisierung schreitet voran. Die Menschen schauen auf ihre Handys, sie konsumieren, sie leben im Gleichklang. Und sonst passiert – erstaunlich wenig.

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