Tagesworkshop: 190 Euro
Inklusive: Programm, Kaffee & Tee, Snacks & Mittagessen
In meinen Workshops nehmen nie mehr als vier Anfänger oder Fortgeschrittene teil. Ich möchte mich genug um jeden Einzelnen kümmern. Bei einer größeren Anzahl wäre dies nicht mehr möglich. Die Workshops finden nur dann statt, wenn es mindestens zwei Anmeldungen gibt. Auf meinem Blog gibt es einige Einträge zu den Workshops der vergangenen Jahre.
Anmeldung: fotos@antjekroeger.de
In diesem Workshop stehen Bildkritik und konzeptionelle Fotografie im Vordergrund. In charmanter Leipziger Altbaukulisse werden wir in den ersten Stunden an euren mitgebrachten Bildern die Bildkomposition überprüfen, zusammen mit den anderen Teilnehmern versuchen, eurer Bildsprache auf die Spur zu kommen und anhand von Bildschwächen die Gestaltungsregeln der Fotografie genauer unter die Lupe nehmen. Warum so ausführliche Bildkritik? Ganz einfach. Über das konzentrierte Auseinandersetzen mit dem eigenen Bild und denen der anderen Teilnehmer lernt ihr „Hinzusehen“ und „Hineinzufühlen“; ihr bekommt ein geschulteres Auge und ein sichereres „Händchen“ für das Komponieren von stimmigen Bildern. Im Übrigen kann nur derjenige gezielt auch wieder alle Regeln brechen, der sie vorher in und auswendig kennt!
Es wird ein Thema geben, an dem wir uns gemeinsam abarbeiten: Wir entwickeln gemeinsam Ideen, begutachten Räume , schätzen Licht ein, kommen mit dem Modell ins Gespräch, sammeln Material, fertigen Skizzen an. Erst im letzten Schritt wird die Fotokamera wichtig sein, denn erst wenn alle anderen Schritte gegangen sind, das Bild „gebaut“, wird sie benötigt, um das „Bild“ auch festzuhalten.
Ich werde dabei unterstützen, an eurer Bildidee zu feilen, sie aus verschiedenen Perspektiven beobachten, aber ich helfe Euch auch beim Verwerfen von Ideen, die nicht funktionieren und zeige euch mithilfe von kreativen Techniken, wie man zu neuen Bildideen und Themen kommen kann. Im Anschluss an das Fotografieren werden wir wieder in gemeinsamer Runde die entstandenen Ergebnisse anschauen und kritisieren – auch als Wegbegleiter…
Was ist mein Hauptanliegen? Ich mag Menschen auf ihren (fotografischen) Weg bringen und ich mag es, genau damit auch wiederum Geld für meine Fotografischen Projekte zu verdienen. Es geht um viel, denn es geht um persönliche Ziele, es geht um Sinn und Sinnlichkeit, um Geschichten, es geht um das Dahinter, es geht viel mehr um den Menschen hinter der Kamera als den davor. Natürlich, wir beschäftigen uns mit Gestaltungsregeln, Fotografischem Gespräch, Fotografischen Baustellen und Zielen, Themen, Kreativtechniken, Ästhetischen Idealmassen, Harmonielehre, Schönheitsbegriffen, Bildkritik etc. Aber im Vordergrund steht, egal, unter welchem Thema der Workshop steht, der Grund für das Fotografieren, um Aussagen, um Kommunikation, um den Transport von Emotionen, um Relevanz und Haltung. Dazu braucht es manchmal sehr ehrliche Worte, dazu braucht es häufig lange (Einzel)Gespräche, dazu braucht es eine Menge Bildkritik. Trotz der Wichtigkeit der Dinge, machen wir uns die Tage und Wochenenden schön, wunderbare Modelle (Mann und Frau), viel Kaffee und Tee und Leckereien, Musik, Lachen…Jeder Workshop ist anders. So kann nie eine Wiederholung stattfinden.
PROGRAMM:
Der Intellekt, als ein Mittel zur Erhaltung des Individuums, entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung; denn diese ist das Mittel, durch das die schwächeren, weniger robusten Individuen sich erhalten, als welchen einen Kampf um die Existenz mit Hörnern oder scharfem Raubtier-Gebiß zu führen versagt ist. Im Menschen kommt diese Verstellungskunst auf ihren Gipfel: hier ist die Täuschung, das Schmeicheln, Lügen und Trügen, das Hinter-dem-Rücken-Reden, das Repräsentieren, das im erborgten Glanze Leben, das Maskiertsein, die verhüllende Konvention, das Bühnenspiel vor anderen und vor sich selbst, kurz das fortwährende Herumflattern um die eine Flamme Eitelkeit so sehr die Regel und das Gesetz, daß fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte. Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht Formen , ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich, Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen. Dazu läßt sich der Mensch nachts, ein Leben hindurch, im Traume belügen, ohne daß sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte: während es Menschen geben soll, die durch starken Willen das Schnarchen beseitigt haben. Was weiß der Mensch eigentlich von sich selbst! Ja, vermöchte er auch nur sich einmal vollständig, hingelegt wie in einen erleuchteten Glaskasten, zu perzipieren? Verschweigt die Natur ihm nicht das Allermeiste, selbst über seinen Körper, um ihn, abseits von den Windungen der Gedärme, dem raschen Fluß der Blutströme, den verwickelten Fasererzitterungen, in ein stolzes, gauklerisches Bewußtsein zu bannen und einzuschließen! Sie warf den Schlüssel weg: und wehe der verhängnisvollen Neubegier, die durch eine Spalte einmal aus dem Bewußtseinszimmer heraus und hinabzusehen vermöchte, und die jetzt ahnte, daß auf dem Erbarmungslosen, dem Gierigen, dem Unersättlichen, dem Mörderischen der Mensch ruht, in der Gleichgültigkeit seines Nichtwissens, und gleichsam auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängend. Woher, in aller Welt, bei dieser Konstellation der Trieb zur Wahrheit!
Friedrich Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne