Che Guevara oder Napoleon, Dandy oder Pierrot?

Er schwebt. Ein roter Lichtkegel umfließt ihn, sein Körper baumelt an einem brüchigen Seil, das nicht hält und doch nicht reißt. Die Menge unten atmet flach, hält inne, aber er hört sie nicht. Vielleicht existiert sie nicht. Vielleicht existiert er nicht.

Heute ein Revolutionär, der Barrikaden träumt, mit Zigarrenrauch in den Lungen. Morgen ein Kaiser, schwer in Brokat, die Hand auf der Brust, als hielte er sein Herz fest. Oder ein Dandy, geschliffen, schimmernd, ein seidenes Phantom. Dann wieder Pierrot – weiß geschminkt, ein Lächeln wie Riss im Porzellan.

Er kann nicht wählen, will nicht wählen. Identität ist ein zu enger Schuh – doch er trägt klobige Stiefel, stampft durch Rollen, die ihm nicht gehören. Also schwingt er, taumelt, hält den Atem an. Bis die Müdigkeit kommt, die Schatten länger werden. Dann kriecht er in die Ecken, dorthin, wo das Licht nicht hinkommt. Der Staub setzt sich schwer auf seinen Mantel, grauer Flaum auf einer vergessenen Puppe.

Er wird eins mit den Wänden. Mit dem Raum. Mit dem Nichts.

---

Für mehr Informationen, klicke hier!

---