Antje Kröger | Fotokünstlerin

stigMA

Posted by on Nov 21 2019, in Mensch

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Wird etwas als Stigma bezeichnet, drückt dies aber nicht nur die Stärke der sozialen Unerwünschtheit gegenüber einer Eigenschaft oder Handlung einer Person aus, etwas als Stigma zu bezeichnen impliziert auch, dass es keines sein sollte, dass die Diskreditierung des Stigmaträgers moralisch falsch ist.

Der Stigma-Begriff Ervin Goffmans. Verwendung und Möglichkeiten zur Beschreibung von Devianz und Sozialer Kontrolle, Der Stigma-Begriff Ervin Goffmans. Verwendung und Möglichkeiten zur Beschreibung von Devianz und Sozialer Kontrolle

Zusammen nackt in einem Raum – sitzen, liegen, kriechen. Keine erotische Kraft. Nur Sein. Leiber. Fleisch, Unsicherheit. Souveränität. Sehen, aushalten, frieren, schwitzen, schnaufen… Irgendwann vergisst jeder Leib seine Masse. Geist im Raum. Der Rest ist Makulatur. Wo kein gefühlter Leib, wo der Spiegel nicht spiegelt, kann kein Stigma halten, wohin markieren? Wohin einbrennen? Wohin? Keine Fläche vorhanden, kein Außen, kein Innen, nur EINES.

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Adipositas ist insofern ein besonderes Stigma als es sich um ein offensichtliches, nicht versteckbares physiologisches Merkmal handelt. Aktuelle Übersichtsarbeiten belegen, dass Stigmatisierung, also die Zuschreibung negativer Eigenschaften, sowohl in der Allgemeinbevölkerung (Sikorski et al. 2011) als auch in verschiedenen Berufsgruppen (Puhl/ Heuer 2009; Sikorski et al. 2013) häufig auftritt. Im Konkreten werden Menschen mit Adipositas als faul, willensschwach sowie unmotiviert beschrieben (Sikorski et al. 2012a). In der deutschen Bevölkerung beispielsweise berichten über ein Viertel der Befragten über negative Einstellungen zu Menschen mit Adipositas (Hilbert et al. 2008). Auch die soziale Distanz zu diesen Personen scheint ausgeprägt, wenn auch geringer als bei anderen, v. a. psychiatrischen Erkrankungen. So erklärt in einer aktuellen repräsentativen Umfrage jeder sechste Befragte, einen Menschen mit Adipositas nicht für einen Job empfehlen oder Freunden vorzustellen zu wollen (Sikorski et al. 2015a).

Fat Studies in Deutschland
Hohes Körpergewicht zwischen Diskriminierung und Anerkennung
Herausgegeben von Friedrich Schorb, Lotte Rose
Juventa Verlag GmbH

Comments

  • Wiebcke

    stigMa hat mich dazu bewogen, den Begriff Stigma zu analysieren.
    Und ja, auch ich fühle mich durch mein Körpergewicht stigmatisiert. Irgendwie kann ich mich nicht von diesen wunderschönen Fotos losreißen und wünsche mir, dabei gewesen zu sein. Um zu wissen wie und was ich währenddessen fühlen würde. Gleichzeitig hätte ich nicht den Mut dazu, mich nackt und der Kamera ausgeliefert ablichten zu lassen… Um so größer ist meine Bewunderung für euch! Ich freue mich sehr über deinen Blog und bin neugierig auf alles was noch kommt.

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