Antje Kröger | Fotokünstlerin

M U S T – ER

Posted by on Nov 29 2017, in Mensch

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Der babylonische Schöpfungsmythos beginnt mit der Existenz einer Muttergottheit, Tiamat, die über das Universum herrscht. Ihre Herrschaft wird aber durch ihre männlichen Söhne bedroht, die ihren Sturz planen. Als Führer in diesem Kampf suchen sie einen, der ihr an Stärke gleichkommt. Sie einigen sich schließlich auf Marduk; doch ehe sie ihn endgültig wählen, verlangen sie von ihm eine Prüfung. Worin besteht diese Prüfung? Er muss „mit der Gewalt seines Mundes“ ein Kleid verschwinden und mit einem Wort wiedererscheinen lassen. Der erwählte Führer zerstört das Kleid mit einem Wort, und mit einem Wort erschafft er es wieder. Seine Führerschaft ist bestätigt. Er besiegt die Muttergottheit und erschafft aus ihrem Leib Himmel und Erde.

Was ist der Sinn der Prüfung? Wenn der männliche Gott der Göttin an Stärke gleichkommen will, muss er die Eigenschaft besitzen, die sie überlegen macht – die Macht, etwas zu erschaffen. Die Prüfung soll beweisen, dass er diese Macht ebenso besitzt wie die charakteristische männliche Macht zu zerstören, mit der der Mann ursprünglich die Natur veränderte. Zuerst zerstört er einen Gegenstand, um ihn dann wiederzuerschaffen; aber er tut es mit seinem Wort, nicht wie die Frau mit dem Leib. An die Stelle der natürlichen Produktivität tritt die Magie von Gedanken- und Wortvorgängen.
Liebe, Sexualität und Matriarchat. Beiträge zur Geschlechterfrage, Erich Fromm

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